(* 1924, Amtszeit 1958 - 1974)
Der Sohn einer Landarbeiterfamilie lernte in Forst Industriekaufmann. 1942 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und kam in Schleswig-Holstein in britische Gefangenschaft. Nach seiner Rückkehr arbeitete er als Demontagearbeiter, Pförtner und Wachmann in Forst und begann 1947 ein Studium am Pädagogischen Institut in Cottbus (heute Niedersorbisches Gymnasium), dem sich 1953 noch ein Fernstudium an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Babelsberg anschloß. Bereits 1948 wird er Grundschullehrer in Forst, 1952 Schulinspektor beim Rat des Bezirkes Cottbus. Zwischen 1955 und 1958 war er Offizier der Bereitschaftspolizei. Am 01.09.1958 wird er zum Oberbürgermeister von Cottbus gewählt und übernimmt dadurch auch den Vorsitz des Rates der Stadt Cottbus. Im August 1974 wird er von Ehrhard Müller als Oberbürgermeister abgelöst und zwischen 1977 und 1989 leitet er die Medizinische Fachschule in Cottbus.
Während seiner Amtszeit wandelt Cottbus sein Gesicht und wird Großstadt - 1976 wird die 100.000 Cottbuserin geboren. Im Juni 1960 kann das Schwimmbad „Friedrich Ludwig Jahn“ an der Sielower Straße eröffnet werden. In der damaligen Wilhelm-Pieck-Straße (heute Ottilienstraße) wird die erste moderne Kaufhalle gebaut. Der Rat der Stadt zieht nun vom Haus zur Taube in der Taubenstraße in das Knappschaftsgebäude am Schillerplatz, hier werden erst nach der Rückgabe des Rathauses 1990 für drei Jahre Stadtarchiv und Stadtmuseum einziehen.
Die Gründung der Ingenieurhochschule 1969 markiert den Beginn des Ausbaus des Bildungszentrums. Die Modernisierung der Stadt erhält mit dem Neubau des Stadtzentrums zwischen 1966 und 1975 ein städtebauliches Ensemble, das in unmittelbarer Nachbarschaft zur historischen Altstadt die Architekturvorstellungen der damaligen Zeit verkörpert. 1968 wird das „konsument-Kaufhaus“ eröffnet, ein Jahr später die Buchhandlung „Jenny Marx“ (heute Hugendubel), die Mokka-Bar „Kosmos“ und die Gaststätte „Am Stadttor“. 1970 beziehen die ersten Gäste das Hotel Lausitz. Im Januar 1970 wird der Betrieb der Spreewaldbahn eingestellt. In den „Madlower Schluchten“ wird 1972 der Badesee übergeben, hier wurde gezielt Sand entnommen für den Neubau von Wohnungen. Das Planetarium konnte 1974 übergeben werden.