Filmtheater „Weltspiegel“

Das Filmtheater „Weltspiegel“ in Cottbus ist der zweitälteste noch betriebene Kinozweckbau Deutschlands und der älteste in Brandenburg und Berlin. Es wurde umfassend saniert und erweitert, um als Einzeldenkmal und Kulturstätte erhalten zu bleiben. Heute bietet der „Weltspiegel“ ein vielfältiges Programm aus Arthouse-Filmen, Kabarett und Musikveranstaltungen und besetzt damit eine Nische zwischen modernen Multiplex- und kommunalen Kinos der Region.

Geschichte des Weltspiegels

Das Filmtheater Weltspiegel in Cottbus ist nach dem Burg Theater in Burg (bei Magdeburg) der zweitälteste noch betriebene Kinozweckbau Deutschlands und der älteste in Brandenburg und Berlin. Die späthistoristische Putzfassade des Filmtheaters Weltspiegel, die in konvexem Bogen dem Verlauf der Grundstücksgrenze folgt, ist von architekturhistorischer Bedeutung. Wie ein Foto aus dem Jahre 1930 zeigt, war die Putzfläche des Erdgeschosses durch horizontale Nuten akzentuiert, einem Gestaltungsprinzip, das sich bis in die Renaissance zurückverfolgen lässt und das auch 1907/08 beim Bau des Cottbuser Staatstheaters seine Anwendung fand. Der zweiachsige, die Trauflinie überragende Mittelrisalit wird im Bereich der Eingangshalle von zwei hohen kassettierten Rundbögen geöffnet. Im Obergeschoss wird er von schmalen, hochrechteckigen, gesprossten Fensterfeldern untergliedert. Die vertikale Hervorhebung des Mittelrisalites geschieht durch drei Pilasterbahnen, deren Schäfte durch spätbarocke Kartuschenbänder, die von Wellenbändern begleitet werden, akzentuiert sind. In den Feldern des gestaffelten Traufgesimses sind Putti auf Widderkopfkonsolen stehend zwischen ornamental gerahmten Kartuschen angebracht. Gekrönt wird der obere Abschluss des Mittelrisalites durch eine Attika mit einem Relief Weltspiegel.

Nach mehreren Betreiberwechseln öffnete der Weltspiegel im November 2006 wieder Türen und Vorhang. Im Programm befanden sich vorwiegend Arthouse-Filme sowie Kabarett- und Musikveranstaltungen. Dadurch besetzt der Weltspiegel eine Nische zwischen den modernen Multiplex- und kommunalen Kinos der Region. Um den Weltspiegel als Einzeldenkmal und Kulturstätte zu erhalten, war eine zukunftsweisende Sanierung notwendig. Daraus resultierte der Entschluss, das Grundstück ab März 2010 komplett zu bebauen und den Altbau mit einem Neubau zu erweitern, der eine multifunktionale Nutzung ermöglicht. Die Erhaltung bzw. Restaurierung konzentrierte sich vorrangig auf die Fassade, den Eingangsbereich, das östliche Jugendstiltreppenhaus und den Saal mit dem Schwerpunkt, sich dem Originalzustand größtmöglich zu nähern. Zusätzlich wurden rückgebaute Elemente wie z. B. die Empore mit dem Weltspiegelschriftzug neu errichtet oder wieder in ihren Urzustand zurückversetzt. Die multifunktionale Gestaltung der Saalebene mit einfahrbarer Podestierung zu einer waagrechten Echtholzparkettfläche bietet universelle Raumnutzungsvarianten. Ausgestattet mit moderner 3D-Digitalprojektion und Satellitentechnik können nach der Ausbauphase Kinofilme, nationale und internationale Konzerte oder Events in Echtzeit im Weltspiegel wiedergegeben werden.

Quelle: Wikipedia.de