Ausgangssituation
Stadt und Region sind vom anhaltenden Strukturwandel beeinflusst. 1990 hatte die Stadt Cottbus 129.000 Einwohner. Trotz Eingemeindungen in den Jahren 1993 bzw. 2003, die einen Zuwachs von ca. 10.000 Einwohnern brachten, sank bis Ende des Jahres 2010 die Einwohnerzahl auf knapp 100.000. Diese gesamtheitliche Umbruchsituation stellte die Stadtplanung insbesondere in der Innenstadt und an den Stadtrandlagen vor gesamtstädtische städtebauliche und funktionale Herausforderungen.
Die ersten beiden Phasen des Stadtumbauprozesses, der aktiv seit Anfang der 2000er Jahre gesteuert wurde, werden als erfolgreich eingeschätzt. Ende der 1990er Jahre waren die Großwohnsiedlungen an den Stadträndern von erheblichen Leerständen (in Teilbereichen bis 45 %) geprägt. In Reaktion auf die hohen Leerstände in den Randlagen hatte die Stadt gemeinsam mit den beteiligten Partnern, darunter vor allem die Wohnungswirtschaft, aufgrund des Handlungsdrucks umfassende Stadtumbaumaßnahmen eingeleitet.
Mit erstmaliger Erarbeitung des Stadtumbaukonzeptes im Jahre 2002 ist eine gesamtstädtische Neuausrichtung der Stadtentwicklung auf der Basis einer Doppelstrategie vollzogen worden. Diese sieht bis heute die Sicherung und Stärkung der nachgefragten innerstädtischen Lagen die Beseitigung des Wohnungsüberhanges durch den flächenhaften Rückbau von Wohnungen in den Randlagen vor.
Die Entwicklungskonzentration auf die Innenstadt und innenstadtnahe Lagen bot für Cottbus die Möglichkeit, das Leitbild der kompakten Stadt trotz Schrumpfungsprozess umzusetzen und eine perforierte Stadtstruktur zu vermeiden.