Die Entwicklung des Standortes nimmt Mitte des 16. Jahrhunderts ihren Anfang mit dem beeindruckenden Bau des historisch bedeutenden Hammergrabens.
Der zweigt hier zunächst östlich und anschließend nach Norden ab und fließt zum gleichzeitig gebauten Hammerwerk in Peitz, bewässert dabei eine ausgedehnte Teichlandschaft, treibt eine weitere Mühle an und mündet schließlich bei Fehrow in die Malxe. Dafür wurde an dieser Stelle, nördlich von Cottbus, die Spree angestaut, also ein erstes Wehr gebaut. Da der Graben erstmals 1554 erwähnt wird, ist davon auszugehen, dass die Stauhaltung an dieser Stelle aus jener Zeit datiert.
Das Spreewehr, als der Namensgeber der Mühle, ist seitdem ständig verändert und unterhalten worden. Es wurde schon früh als herausragendes Werk der Wasserbaukunst gewürdigt.
In seinem Buch über Flussnutzung und Wasserbau schreibt J.E. Silberschlag 1772 von einer: „überaus weitläufigen und prächtigen Freyarche…, die unterhalb von Cottbus von dem Oberbaurathe van Härlem angelegt worden. Dieser berühmte Wasserarchitect lässet daselbst den ganzen Spreestrom durch eine Freiarche stürzen, und sie ist geräumig genug, 10 000 Cubicfuß (etwa 300 000 l, heute sind es noch max. 150 000 l) in der Secunde abfließen zu lassen. Es ist ein Vergnügen, dieses große Wehr mit allen seinen Fluthern in voller Arbeit zu schauen.“
Offensichtlich ist hier mit diesen Meisterwerken Technik- und Wasserbaugeschichte geschrieben worden. Nichts desto Trotz erlagen die hölzernen Wehre immer wieder teilweise oder gänzlich der enormen Belastung durch den Fluss. Die völliger Zerstörung des Wehrs durch ein Hochwasser 1830 war der Anlass für eine königliche Order, Ersatzbauten nunmehr massiv zu errichten. Darauf geht das 1832/33 errichtete imposante gemauerte Wehr zurück, das von 1898 – 1911 instandgesetzt und modernisiert und 1983 stillgelegt und überschüttet wurde und von dem heute noch 6 Wehrpfeiler sichtbar sind. Unter Beibehaltung der Pfahlgründung lehnte sich dieses Wehr konstruktiv an den bewährten Vorgängerbau an, wurde aber geradlinig über die gesamte Strombreite ausgerichtet. Die beiden Eckpunkte markierten jeweils massiv ausgeführte Wehrwangen. Dazwischen waren in regelmäßigen Abständen sechs abgetreppt gemauerte und mit Granitplatten abgedeckte Wehrpfeiler (Griespfeiler) angeordnet, die heute noch aus der 1983 aufgeschütteten Spreeinsel ragen. Zwischen den Pfeilern waren Grieswände mit je fünf Schütztafeln (Fünf-Feld-Griesständer-Wehr) gespannt. Die Schütztafeln waren auf eine feste Wehrschwelle aus Granit aufgesetzt. Die Spree überströmte das Wehr in der geplant eingestellten Stauhöhe und floss über eine Absturzschwelle in ein Tosbecken. Da hier enorme Kräfte wirkten, war die Breite der Schütztafeln begrenzt, daher deren große Anzahl (30). Die Schütztafeln wurden in den Führungsfalzen der Griesständer bewegt. Die Grieswände waren anfangs aus Holz, seit 1911 aus Stahl.
Da die Schützen durch den Wasserdruck ziemlich schwer waren, gab es seit 1911 für deren Bedienung eine Kranwinde mit eigenem, durchlaufendem Kranbahngleis auf dem oberwasserseitigen Bedien- und (öffentlichen) Laufsteg. Die Winde wurde mit einer Handkurbel betätigt und stand, wenn sie nicht in Benutzung war, in einer kleinen Remise am Ostufer.
Die Kranwinde blieb erhalten, und steht heute auf einem Gleisrest auf dem 3. Wehrpfeiler im Freien, zusammen mit einer letzten Schütztafel.