Die Moderne im Industriedenkmal
Das vom Land Brandenburg verantwortete Museum für bildende Kunst in Cottbus hat im Mai 2008 sein Domizil im ehemaligen Dieselkraftwerk bezogen. Mit seiner Symbiose von alter und neuer Architektur entwickelt es sich seither zu einem Publikumsmagneten für Kunstfreunde, Architektur- und Technikliebhaber.
Die Institution geht auf eine Museumsgründung des Jahres 1977 zurück. 1991 wurde das Museum in den Status eines Landesmuseums gehoben und setzte seine Arbeit unter veränderten Vorzeichen als Brandenburgische Kunstsammlungen Cottbus fort. Seit dem 1. Juli 2017 bilden das (ehemalige) dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus und das Museum Junge Kunst Frankfurt (Oder) gemeinsam unter dem neuen Namen das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK).
Der Umzug aus einem ehemaligen Textilkaufhaus an den neuen Standort auf der grünen Mühleninsel im Zentrum der Stadt war ein Quantensprung im Leben des Kunstmuseums. Das Industriegebäude Dieselkraftwerk – ein von Werner Issel entworfener Klinkerbau, der 1928 seinen Betrieb aufgenommen hatte – wurde in knapp vier Jahren Planungs- und Bauzeit saniert und zu einem Museum der zeitgenössischen Kunst umgebaut. Für das abwechslungsreiche Ausstellungsprogramm stehen nun rund 1.200 qm Ausstellungsfläche zur Verfügung. In den Bereichen Maschinenhaus und Schalthaus erlebt der Besucher zumeist zwei bis drei Präsentationen parallel. Als „Kulturzentrum“ mitten in der Stadt ist das Museum auch Werkstatt für kreative Menschen, Konzert- und Tanzraum, Jazzbar oder Theaterbühne, Industriedenkmal im Lausitzer Revier, Tagungsort für Firmen und Vereine und Idylle zwischen Amtsteich und Spree.
Mit diesem Industriedenkmal des 20. Jahrhunderts ist überdies neben dem repräsentativen Jugendstiltheater und dem innovativen Neubau IKMZ (Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus) von Herzog & De Meuron ein weiterer Leuchtturm der Architekturgeschichte in Cottbus zu finden.
Profil und Sammlung
Mit über 45.000 Werken beherbergt das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) mit seinen Standorten in Cottbus und Frankfurt (Oder) die weltweit umfassendste, museale Sammlung von Kunst aus der DDR und den nachfolgenden künstlerischen Traditionslinien. Diese Ressource gilt es verantwortungsvoll zu bewahren, auszubauen und zu erforschen, auf hohem Niveau auszustellen und zu vermitteln.
Dafür wird die Sammlung in wechselnden Ausstellungen in überregionale und internationale zeitliche, geografische, soziale, kulturelle und vor allem kunsthistorische Kontexte gestellt. An den zwei Standorten mit insgesamt drei Ausstellungshäusern werden gleichzeitig mehrere Präsentationen gezeigt. Das wechselnde Ausstellungsprogramm mit bis zu 24 Ausstellungen pro Jahr ist eng an die Sammlung geknüpft.