Das Stadtmodell von 1925 zeigt, dass der Zukunftsort „Stadtpromenade“ während der Gründerzeit als Teil der sog. Luckauer Vorstadt, bebaut war. Von den damaligen Strukturen sind in der Umgebung nur vereinzelte Gebäude, wie die Bürger-Töchterschule in der Karl-Liebknecht-Str. 136 und das Postamt in der Berliner Straße 6, erhalten geblieben.
Ab 1965 vollzog sich eine Umgestaltung des die heutige Brachfläche umgebenden Quartiers westlich der früheren Wallanlagen der historischen Altstadt zwischen der Petersilienstraße und der Karl-Liebknecht-Straße. Hier mussten zahlreiche Bestandsgebäude der Errichtung des Warenhauses mit Fußgängerterrassen, der Milch-Eis-Mokka-Bar „Kosmos“, der Wohnscheibe (Stadtpromenade 10-12), der Pavillons, der Stadthalle, eines Hotels, der Punkthäuser Am Turm und Berliner Platz, der Gaststätte „Am Stadttor“, der
Volksbuchhandlung und eines Straßenverkehrsfunktionsgebäudes weichen. Begleitet wurde das Gesamtvorhaben von der Verlegung einer Straßenbahntrasse, Grün- und Freiflächengestaltungen, Baumpflanzungen sowie der Ausgestaltung durch Brunnenanlagen, Skulpturen und Wandreliefs.
Das als „Neues Zentrum“ bezeichnete Areal galt als das moderne Pendant zum traditionellen Geschäftszentrum in der Altstadt und wurde aufgrund seiner Bedeutsamkeit als städtebauliches Ensemble 1978 unter Denkmalschutz gestellt. Dieser besteht für die verbliebenen Gebäude dieses Ensembles fort.
Die zunächst florierende Entwicklung des städtebaulichen Ensembles mit Einzelhandel, Diskothek, Bowlingzentrum und Gastronomie in der 1970er und 1980er Jahren konnte nach der Wende nicht erfolgreich fortgesetzt werden.
Aufgrund steigenden Leerstands investierte die Treuhand Liegenschaftsgesellschaft (TLG) kein Geld, sodass bereits 1997 zwei Drittel der Pavillons leerstehend und in einem schlechten baulichen Zustand waren. Nach Veräußerung der mit der Milch-Eis-Mokka-Bar und den Pavillons bebauten Flächen an private Investoren erfolgte 2007 der Abbruch des „Sternchens“ sowie der Fußgänger-brücke und die anschließende Bebauung durch das Einkaufszentrum Blechen-Carré.
Nach der Eröffnung des Blechen-Carrés 2008 erfolgte im Jahr 2011 der Abbruch der nördlich davon gelegenen Pavillonbauten, um eine Erweiterung des Einkaufszentrums vorzubereiten. Die Umsetzung dieses zweiten Bauabschnitts auf der Grundlage des Bebauungsplans „Einkaufszentrum Stadtpromenade“ scheiterte und die Fläche verblieb als umzäunte Brachfläche in ungepflegtem Zustand und sorgte zunehmend für Unmut in der Bevölkerung. Trotz vieler Bemühungen um eine Wiederbebauung im Bereich zwischen dem Punkthaus Berliner Platz im Norden, des 2018 hergestellten Weges im Osten, dem Vorplatz des Blechen Carrés im Süden und der Wohnscheibe im Westen erfolgte schließlich 2023 der Verkauf der Fläche samt Eigentümergesellschaft an die Gebäudewirtschaft Cottbus GmbH (GWC). Somit ist für die Stadt Cottbus/Chósebuz erstmals die Handlungsfähigkeit für eine Entwicklung des Bereichs gegeben.