Nach den großen Stadtbränden von Cottbus, die von den Geschichtsschreibern in vielen Veröffentlichungen besprochen wurden und als furchtbar geschildert waren, verhandelten die Stadtväter lange Jahre im Stadtparlament über die Organisation einer Feuerlöschhilfe.
Die Stadtverordneten beschlossen am 22. Oktober 1862 die Gründung einer Turnerfeuerwehr. Sie bewilligten in ihrer Sitzung vom 23.Oktober 1862 500 Taler zwecks Anschaffung von 10 Hakenleitern, 12 Steigergurten, 10 Helmen, eines Rettungsschlauches und einer Gerätewand. Am 16. Februar 1863 wurde die freiwillige Turnerfeuerwehr gegründet.
Im Mai 1868 beschlossen die städtischen Behörden den mehrfachen Bitten der Wehr Rechnung zu tragen und mit dem Bau eines brauchbaren Geräteschuppens mit Steigerturm zu beginnen. Am 12. September 1868 erhielt die Cottbuser Feuerwehr ihren ersten Steigerturm am Neustädter Tor. Nur fünf Jahre nach Gründung der "Turnerfeuerwehr" bekam die Löschgruppe nun bessere Vorraussetzungen zur Lösung ihrer Aufgaben. Für ca. 1700 Taler war nun am Kaiser-Wilhelm-Platz die erste Feuerwache mit Steigerturm entstanden. Die städtischen Behörden hatten Wort gehalten, wie das der damalige Cottbuser Oberbürgermeister Leopold Jahr bei der Übergabe betonte. Zur Einweihung waren damals auch die auswärtigen Feuerwehren eingeladen worden.
Nun war am Kaiser-Wilhelm-Platz die erste Feuerwache mit dem Steigerturm entstanden.
Im Februar 1877 erließ die Freiwillige Turnerfeuerwehr zu Cottbus den Aufruf zur Gründung eines
Feuerwehrverbandes in der Provinz Brandenburg.
Somit wurde am 3. und 4. Juni 1877 in Cottbus der "Verband Freiwilliger Feuerwehren der Provinz Brandenburg" gegründet.