Hermann Fürst von Pückler- Muskau (1785-1871), ein Abenteurer, Weltenbummler und Reiseschriftsteller, wurde bekannt durch seine künstlerisch gestalteten Gärten. Er liebte die Schönheit und den scharfen Geist, die Frauen und das gute Essen, die Freiheit, den Frühling, die fremden Länder.
Die Welt - ein einziger großer Garten - das war sein Traum. Nach dem Tode seines Vaters (1811) trat er als Standesherr von Muskau und Erbherr von Branitz das goße Lausitzer Erbe an und erfüllte sich einen lange gehegten Wunsch.
Zahlreiche Garten- und Parkanlagen hatte er auf seinen ausgedehnten Reisen durch Italien, Frankreich, England und Irland studiert. Die Kenntnisse wendete er nun bei der Gestaltung des Parks in Bad Muskau mit Erfolg an.
Nach dreißigjährigem Schaffen auf dem Besitztum in Muskau zog sich Hermann Fürst von Pückler-Muskau mit seiner Gattin Lucie auf das väterliche Erbe nach Branitz zurück.
61 jährig beschließt der Fürst, hier eine neue Landschaft zu schaffen: Blumen, Sträucher und Bäume anzupflanzen, künstliche Wasserläufe und Seen anzulegen, Hügel aufzuwerfen.
Pückler gelang es, ausgehend von der vorhandenen Landschaft, mit einfachen Mitteln, die die Natur bietet, ein eigenständiges Kunstwerk zu schaffen. Die Parkschöpfung auf seinem Branitzer Familienbesitz wurde die reifste Leistung des genialen Gartenbaukünstlers Pückler, der schon in Muskau und Babelsberg, auf dem Ettersberg in Weimar und sonst noch vielerorts seine Spuren hinterlassen hatte.
Nirgendwo sonst auf der Welt kann man eine Seepyramide sehen.
Die beiden Pyramiden im Park sind, ebenso wie die orientalischen Räume im Schloss, Reminiszenzen an Pücklers 6-jährige Reise durch den Orient. Die Seepyramide ist die Grabstätte des Fürstenpaares.
Die Landpyramide krönt ein filigranes Gitter mit der Inschrift: "Gräber sind die Bergspitzen einer fernen neuen Welt".
Wenige Tage vor seinem Tod (04.02.1871) schrieb er in seinem Tagebuch:
"Kunst ist das Höchste und das Edelste im Leben, denn es ist Schaffen
zum Nutzen der Menschheit. Nach Kräften habe ich dies mein langes Leben
hindurch im Reiche der Natur geübt."
Heute, nach rund 150 Jahren des Bestehens der Parkanlage, zeigt sich der Branitzer Park in seiner vollen Reife. Er ist ein Edelstein.