Die Stadt Cottbus/Chóśebuz strebt die Einrichtung einer so genannten Waffenverbotszone in Teilen der Stadt an. „Wir sind dazu in Abstimmungen mit dem Innenministerium und der Polizei", sagte Oberbürgermeister Holger Kelch am Mittwoch bei einem Pressegespräch im Rathaus. „Wir wollen eine oder mehrere solcher Zonen schnellstmöglich einführen." Geprüft wird, wie viele dieser Zonen es geben kann.
In Waffenverbotszonen ist das Mitführen von Waffen untersagt. Dazu können auch waffenähnliche Gegenstände zählen. Das Verbot gilt auch für Privatpersonen, die mit polizeilicher Genehmigung eine Waffe führen dürften. Die Einrichtung einer solchen Zone erlaubt Polizei und Behörden gezielte Kontrollen und Sanktionen bei Verstößen. Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Polizei wollen sich in Kürze in Hamburg über nähere Voraussetzungen und rechtliche Rahmenbedingungen an einem Beispiel aus der Praxis informieren. Die Waffenverbotszone könnte auch das bestehende Alkoholverbot in Teilen der Innenstadt ergänzen. Geprüft werden jedoch nicht nur Standorte in der Innenstadt.
OB Holger Kelch reagiert damit auch auf die jüngsten Vorfälle zwischen Flüchtlingen verschiedener Nationalitäten in der Stadt. Von diesen Vorfällen ausgehend haben Stadtverwaltung, Polizei und Veranstalter das Sicherheitskonzept für das Stadtfest, das am Freitag beginnt und bis Sonntag dauert, unter die Lupe genommen. Die durch den Veranstalter in mehreren Sprachen initiierte Hausordnung enthält für das Festgelände bereits ein Waffenverbot.
Polizei und Ordnungsamt sowie der vom Veranstalter gebundene Wachschutz werden nochmals personell verstärkt. Die Stadt Cottbus hatte bereits vor zwei Jahren für derartige Großereignisse von den Veranstaltern deutlich ausgeweitete Konzepte gefordert.