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Stadt Cottbus/Chósebuz

Blauzungenvirus breitet sich in Brandenburg zunehmend aus

Das Veterinäramt des Landkreises Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa bittet Halterinnen und Halter von Schafen, Ziegen und Rindern ihre Tiere zwingend und umgehend vor Gnitzen, den Überträgern der Blauzungenkrankheit, zu schützen und die Tiere dahingehend zu impfen.

Täglich werden neue Ausbrüche gemeldet. Bislang gibt es zwar noch keine Meldungen für den Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa und die Stadt Cottbus/Chóśebuz, jedoch sind andere Landkreise in Brandenburg sowie das Bundesland Sachsen bereits betroffen. Bis die anzeigepflichtige Tierseuche im Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa oder der Stadt Cottbus/Chóśebuz auftritt, ist es nur noch eine Frage der Zeit.

Das Virus Blauzungenkrankheit wird durch Gnitzen übertragen. Das sind kleine, blutsaugende Stechmücken. Daher empfiehlt das Veterinäramt Tierhalterinnen und Tierhaltern folgende Maßnahmen um Ihre Tiere bestmöglich zu schützen:

  1. Schutz vor den Gnitzen (z.B.: durch Behandlung mit einem mückenabwehrenden Mittel, Aufstallung in der Dämmerungszeit und Immobilisierung der Mücken im Stall bzw. deren Reduktion, Schaffung einer Umgebung mit Windbewegung, sodass es den Gnitzen deutlich erschwert wird, an den empfänglichen Tierarten Blut zu saugen und somit das Virus zu übertragen)

  2. Impfen der Tiere durch den behandelnden Tierarzt (es gibt auch eine Beihilfe der Tierseuchenkasse)

  3. Tiere in bestem Gesundheitszustand halten (z.B. regelmäßige Entwurmung, ausreichende Mineralstoffversorgung)

  4. Vorzeitige und zeitnahe Schlachtung von Schlachttieren

Typische und schwere Symptome finden sich meist nur beim Schaf. Die Tiere zeigen erhöhte Körpertemperatur, sind teilnahmslos und sondern sich von der Herde ab. Anschließend schwellen die geröteten Maulschleimhäute an und die Tiere entwickeln häufig Schwellungen im Bereich des Kopfes. Es kommt zu vermehrtem Speichelfluss und Schaumbildung vor dem Maul. Die Zunge schwillt an und kann aus dem Maul hängen. Die namensgebende Verfärbung der Zunge ist selten und nur bei schweren Verläufen zu beobachten. Die Erkrankung kann ausheilen, aber je nach Schafrasse und Virulenz auch tödlich enden.

Bei Rindern beinhalten die klinischen Symptome unter anderem eine Entzündung der Zitzenhaut und Schleimhäute im Bereich der Augenlider und Maulhöhle. Es können auch Ablösungen von Schleimhäuten im Bereich der Zunge und des Mauls sowie Blasen am Kronsaum beobachtet werden. Eine Blauzungeninfektion verläuft bei Rindern in der Regel milder als bei Schafen.

Für Rückfragen steht das Veterinäramt des Landkreises Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa unter 03562 986 18301 zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung des Landkreises Spree-Neiße vom 09.09.2024