Die Steuerungsgruppe des Projektes „Inwertsetzung Parkverbund“ hat sich am 25. Oktober 2024 in der Schlossorangerie des Herzoglichen Parks in Zatonie im Rahmen des neuen Kooperationsprogramms INTERREG VI A Brandenburg-Polen 2021-2027 getroffen, um eine Partnerschaftsvereinbarung zwischen den beteiligten Projektpartnern zu unterzeichnen. Beteiligt waren hochrangige Vertreter der beteiligten Gemeinde und Städte. Gastgeber war die Stadt Zielona Góra. Die Projektpartner sind Stadt Cottbus/Chóśebuz (Leadpartner), Stadt Zielona Góra, Stadt Forst (Lausitz), Stadt Żagań, Gemeinde Brody und die von ihnen verwalteten Park- und Schlossanlagen. Im Rahmen des genannten Projektes mit dem Parkverbund arbeiten auch Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, Stiftung Fürst-Pückler Park Bad Muskau, Gemeinde Gablenz, Gemeinde Neschwitz und Amt Altdöbern als assoziierte Partner zusammen.
Mit dem neuen Förderprojekt soll in den nächsten zweieinhalb Jahren die Rolle von Kultur und nachhaltigem Tourismus gestärkt werden. Dies soll durch die Einführung neuer, gemeinsamer kulturellen Angebote erreicht werden, die sich an die Bewohner des Fördergebiets richten. Damit können touristische Gäste aus den angrenzenden dt. und poln. Regionen gewonnen werden.
Um den Herausforderungen des Programms gerecht zu werden, planen die Projektpartner Organisation von „Themenjahren“, Veranstaltungen, die drei wichtigen Personen bei der Gestaltung der Geschichte und Architektur des Fördergebiets gewidmet sind - Dorothea von Sagan, Lucie von Pückler und Graf Brühl. Ein vernetztes Angebot umfasst unter anderem thematische Spaziergänge, Bürgerforen, Parkseminare oder sogar kulinarische Werkstätte, die auf den historischen Kochrezepten der verdiensten historischen Persönlichkeiten basiert werden.
Ein wichtiger Aspekt im Projekt ist es, den Menschen mit Einschränkungen und Senioren einen guten eigenständigen Zugang zu den Schönheiten der Parks zu gewährleisten.
Im Rahmen eines investiven Projektteils erhält u.a. Schlossruine in Zatonie eine Glasüberdachung und der Park selbst wird um einen Waldbereich erweitert und revitalisiert. Ergänzt werden die Maßnahmen durch eine Informationskampagne, um die Zielgruppen über die Organisation der geplanten Veranstaltungen und Investitionsmaßnahmen zu informieren. Für das Projekt stehen im Rahmen des INTERREG-Förderprogramms bis Ende Juni 2027 insgesamt mehr als 3 Millionen Euro zur Verfügung.
Geschichtlicher Hintergrund:
2010 schlossen sich vier Akteure der historischen Kulturlandschaft Lausitz in Brandenburg, Sachsen und der Woiwodschaft Lubuskie zusammen, um den Europäischen Parkverbund Lausitz zu gründen. Die gemeinsame Arbeit begann mit den beiden Pückler-Parks Bad Muskau und Branitz sowie dem Ostdeutschen Rosengarten Forst (Lausitz) und dem Schlosspark Brody (Pförten). Eine wachsende grenzüberschreitende, kulturelle Identifikation mit der Region hat dabei nachhaltige Folgen in Kultur, Bildung, Tourismus und Wirtschaft gezeitigt und zum Strukturwandel in der Lausitz und zur europäischen Integration beitragen.
Die erfolgreiche Entwicklung des Parkverbundes war Fundament dafür, dass 2018 fünf weitere kulturhistorisch bedeutsame Schloss- und Parkanlagen aufgenommen werden konnten: In Brandenburg der Schlosspark Altdöbern, in Sachsen der Rhododendronpark Kromlau und die Schlossanlage Neschwitz. In Polen Schloss und Park Żagań (Sagan) sowie der Schlosspark Zatonie (Günthersdorf) in Zielona Góra (Grünberg). Geschaffen im Auftrag herausragender historischer Persönlichkeiten wie Fürst Pückler, Heinrich Graf von Brühl oder Dorothea Herzogin von Sagan, bildeten diese Residenzen und Parkanlagen kulturelle Kristallisationspunkte mit europaweiten Verbindungen, die ihre Strahlkraft bis heute bewahrt haben.