In den letzten Jahren der Schulzeit stellt sich zunehmend die Frage: „Wie geht es weiter?“. Auch wir mussten uns Gedanken über unsere Zukunft machen. Lange waren wir unschlüssig darüber, welchen Weg wir nach Ende der Schulzeit einschlagen sollten, doch nach einigen Ausbildungsmessen und Gesprächen mit Freunden und Verwandten stand der Entschluss fest: Die Ausbildung zur Notfallsanitäterin sollte es werden. Und wo geht dies besser als bei der Berufsfeuerwehr in Cottbus? Also schrieben wir unsere Bewerbungen und eine lange Zeit des Wartens begann.
1. Bewerbung
Das Auswahlverfahren bestand aus drei Stufen. Im ersten Schritt wurden wir zu einem schriftlichen Test eingeladen. In einer vorgeschriebenen Zeit sollten so viele Aufgaben wie möglich bearbeitet werden. Trotz der Aufregung gelang es uns, diesen Schritt zu meistern, denn einige Wochen später erhielten wir eine Einladung zur zweiten Stufe: einem Praxistest in der Lausitzer Rettungsdienstschule. An drei Stationen sollten wir hier unsere sozialen und medizinischen Vorkenntnisse unter Beweis stellen. In Gesprächen mit den Mitbewerbern ließ sich erkennen, dass einige bereits Erfahrungen im medizinischen Bereich gesammelt hatten. Doch auch mir (Lea) war es ohne Vorerfahrungen möglich, die Stationen zu absolvieren. Die dritte Stufe, das Bewerbungsgespräch, fand in der Feuer- und Rettungswache 1 der Berufsfeuerwehr statt. Nach einem kleinen Vortrag, den wir ausarbeiten sollten, wurden uns in einer angenehmen Atmosphäre Fragen zum Beruf und zu unserer Person gestellt. Nach Ende des Gesprächs mussten wir uns wieder einige Wochen gedulden und endlich kam die lang ersehnte Zusage.
2. Ausbildungsbeginn
Am 01.09.2022 begann die Ausbildung. In der ersten Woche lernten wir alle neuen Azubis und Studenten der Stadt Cottbus bei verschiedenen Veranstaltungen kennen. Neben vielen organisatorischen Dingen (die vor allem die zukünftigen Verwaltungsfachangestellten betrafen) wurde ein Drachenbootrennen gegen die Ausbilder und eine Führung im Stadtmuseum organisiert. Das Highlight für uns NotSan-Azubis war die Führung durch die Feuer- und Rettungswache 1, denn dies war unser Arbeitsplatz für die nächsten vier Wochen. Mit je einem zugeteilten Azubi aus dem zweiten und dritten Lehrjahr lernten wir den Alltag und unsere Kollegen auf der Wache Stück für Stück kennen.
Der Arbeitsalltag beginnt um 6:45 Uhr mit dem Antreten in der Fahrzeughalle. Anschließend werden die Fahrzeuge übernommen. Hierbei wird überprüft, ob alle Materialien vollständig und die Geräte einsatzbereit sind. Ist dies erledigt, folgt das gemeinsame Frühstück, bei dem man mit dem einen oder anderen erfahrenen Kollegen ins Gespräch kommt. Da wir zu Beginn nicht auf dem RTW eingeteilt waren, konnten wir im Laufe des Tages bei vielen verschiedenen Aufgaben unterstützen und erste medizinische Grundlagen erlernen. Beispielsweise halfen wir bei der wöchentlichen Desinfektion der RTWs, konnten einen Blick in die Leitstelle werfen und durften erste Schritte der Reanimation lernen. Jeder Tag war anders, sodass man sich immer wieder auf neue Aufgaben und Eindrücke freuen konnte. Gegen Ende des ersten Monats durften wir schließlich unsere ersten Schichten auf dem Rettungswagen begleiten. Als wir früh am Morgen den Hof von Wache 2 betraten, war die Aufregung riesig. Gleichzeitig freuten wir uns auch auf einen abwechslungsreichen Tag. Der erste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Obwohl dies unser erster Dienst war, wurden wir von unseren RTW-Teams freundlich empfangen und mit in das Einsatzgeschehen eingebunden.
3. Ausbildung in der Schule
Nach dem Einführungsmonat ging es für uns in die Lausitzer Rettungsdienstschule (ebenfalls in Cottbus). In modern eingerichteten Räumlichkeiten lernten wir die ersten wichtigen Grundlagen des Rettungsdienstes. Die Themen reichten von Anatomie des Herzens bis hin zu Gefahren an der Einsatzstelle. Hierbei zeigten die Dozenten viel Verständnis und erklärten die Inhalte zur Not auch mehrfach. Besonders positiv ist, dass viele Themenfelder auch praktisch begleitet und trainiert werden können. So wird ein direkter Bezug zum Alltag im Rettungsdienst hergestellt.
Wir freuen uns auf eine aufregende und abwechslungsreiche Zeit in den nächsten Jahren. Wenn ihr einen Job mit Zukunft sucht, bei dem ihr anderen Menschen helfen könnt, informiert euch gerne über die Ausbildung zum Notfallsanitäter/zur Notfallsanitäterin bei der Stadt Cottbus.
Bericht von Heidi Hallmann und Lea Friehmann
NotSan- Azubis 1.Lehrjahr, 2022