Das Cottbuser Welcome Center hat in den ersten sechs Monaten nach der Eröffnung insgesamt 363 Besucherinnen und Besucher betreut. Das Büro in der Berliner Straße direkt gegenüber dem Rathaus dient als erste und niedrigschwellige Anlaufstelle für Menschen mit Migrationsund Fluchtgeschichte, die neu nach Cottbus/Chóśebuz kommen, sowie für alle Menschen, die nach Cottbus/Chóśebuz ziehen oder zurückkehren. Darüber hinaus berät das Center junge Menschen im Euro-Desk-Angebot über die Möglichkeiten von ersten Auslandsaufenthalten für Bildung. Die Agentur für Arbeit wird künftig Berufsberatung im Center anbieten. Über die Idee und die Umsetzung des Welcome Centers informierten sich bereits die Landkreise Barnim, Spree-Neiße und die Uckermark in Cottbus/Chóśebuz vor Ort.
Oberbürgermeister Tobias Schick: „Es spricht für das Welcome Center und es ist ein gutes Signal, dass wir die Öffnungszeiten erweitern, weil der Bedarf wächst. Wir brauchen Zuzug für den Arbeitsmarkt und eine vielfältige Stadtgesellschaft. Das Center ist ein Teil unseres Integrationspaketes, um Menschen in Cottbus/Chóśebuz heimisch werden zu lassen und möglichst schnell in Arbeit oder Ausbildung zu bringen. Zu dem Paket gehört das Projekt ‚Spurwechsel‘, die Migrationssozialarbeit und das Integrationsbudget. Für Letztere brauchen wir die stetige Finanzierung durch das Land, da die Förderung zum Jahresende ausläuft. Unser Appell ist, die Förderung in diesem Jahr vor den Wahlen langfristig zu sichern. Das hilft den Betroffenen ebenso wie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“
In Cottbus/Chóśebuz werden aktuell 23 Stellen in der Migrationssozialarbeit, beispielsweise an Schulen oder als Quartiersläufer sowie in der Sprachförderung, über das Programm finanziert. Die Unterstützung des Landes umfasst aktuell ca. 1,8 Millionen Euro. Hinzu kommen Mittel für das Integrationsbudget in Höhe von ca. 450.000 Euro, jeweils zur Hälfte getragen von Land und Stadt. Die Förderung wird pro Jahr gewährt.
Mit dem Modellprojekt „Spurwechsel“ gibt es zudem eine konkrete Anlaufstelle für Menschen mit Migrationsbiographie, die in unsicheren Aufenthaltstiteln in Cottbus/Chóśebuz leben. Aktuell ermittelt ist ein Potential von ca. 150 Menschen. Derzeit werden 14 Personen direkt betreut. Der „Spurwechsel“ schafft die Voraussetzungen und hilft Menschen bei einer erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt. Durch vielfältige Qualifikationsmaßnahmen und den Zugriff auf ein breites Netzwerk von Partnerinnen und Partnern kann der „Spurwechsel“ gelingen – raus aus unsicheren Verhältnissen und Leistungsbezug, hinein in ein selbstbestimmtes und dauerhaftes Leben in Cottbus/ Chóśebuz. Das schafft Chancen für die Menschen in Cottbus/Chóśebuz und hilft bei der Bekämpfung von Arbeitskräftemangel und Fachkräftekrise.
Cottbus/Chóśebuz ist erste „Spurwechsel“-Kommune im Land. Besuch hatte das Vorhaben aus dem Landkreis Uckermark, Kooperationen und Erfahrungsaustausch bestehen mit dem Landkreis Elbe-Elster sowie der Landeshauptstadt Potsdam.
In Cottbus leben aktuell mehr als 12.500 nicht-deutsche Menschen. Vor zehn Jahren waren es noch 3.680. Das Welcome Center soll langfristig in das Stadtforum K umziehen.