Die Katastrophenschutzbehörde der Stadt Cottbus/Chóśebuz führt gemeinsam mit Verbänden des Deutschen Roten Kreuzes sowie der Johanniter Unfallhilfe und der Feuerwehr am 07.10.2023 eine groß angelegte Übung durch. Die langfristig geplante Übung erhält durch die Ereignisse der zurückliegenden Wochen und Monate zusätzliche Aktualität: Geprobt wird dabei die Aufnahme und Versorgung einer großen Anzahl von Menschen, die im Zuge eines Ereignisses wie beispielsweise der Krieg in der Ukraine in der Stadt ankommen und hier vor der Weiterfahrt registriert und versorgt werden sollen.
Erstmals kommen dabei auch vom Fraunhofer FOKUS entwickelte IT-Werkzeuge zum Einsatz, die eine systematische Einbindung von spontanen Helferinnen und Helfern in die Lagebewältigung unterstützen. Einsatzleitung und Krisenstab nutzen für die Koordination und Überwachung entsprechender Einsätze ein im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes SPELL (Semantische Plattform zur intelligenten Entscheidungs- und Einsatzunterstützung in Leitstellen und beim Lagemanagement) ein speziell entwickeltes Dashboard, welches auch im Zentrum der wissenschaftlichen Evaluation der Übung steht. Die Interaktion der spontanen Unterstützer findet über eine erweiterte Version der KatRetter-App statt, während im Hintergrund Softwarekomponenten arbeiten, die im BMBF-Projekt KatHelfer-PRO Verwendung finden.
Im Rahmen der Einsatzübung werden größere Verbände der Katastrophenschutzeinheiten innerhalb der Stadt unterwegs sein, allerdings ohne Sondersignale. Das betrifft neben der Feuer- und Rettungswache in der Dresdener Straße vor allem die Standorte der Johanniter in Sachsendorf und des DRK am Ostrower Damm.
Im Laufe der Übung werden mittels des SPELL-Dashboards mehrere Einsätze erstellt, zu welchen die spontan helfenden Personen entsprechend ihrer Fähigkeiten und räumlichen Nähe alarmiert werden, um sich dann an den Einsatzorten an unterschiedlichen Arbeiten wie z. B. dem Aufbau eines Zeltlagers zu beteiligen. Angestellte der FOKUS-Abteilung für vernetzte Sicherheit begleiten die Übung in der Einsatzleitung sowie an zwei Einsatzorten im Stadtgebiet und führen Befragungen mit den Übungsteilnehmenden durch, um die Erfahrungen und die Wahrnehmung des Nutzens der eingesetzten IT-Lösungen zu bewerten.