Das Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder (KEMF) des Bundesamts für Strahlenschutz will sich noch deutlich stärker in die Stadtentwicklung und das gesellschaftliche Leben in Cottbus/Chóśebuz einbringen. Die seit 2020 in der Stadt angesiedelte Behörde hat aktuell 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – ca. 80 Prozent davon sind aus der Region oder in die Region gezogen.
Schwerpunkt der Arbeit des Kompetenzzentrums, sind die Forschung und Bewertung möglicher Risiken für Gesundheit und Umwelt von elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern, sowie die Information und Kommunikation rund um diese Themen. Dabei werden auch Alltagsfragen behandelt: Ist ein Babyfon am Bett des Kindes ein Strahlen-Risiko? Was sollten Schwangere am Induktionsherd beachten? Sind die elektromagnetischen Felder von Mobilfunkantennen gesundheitsschädlich? Welche Herausforderungen gibt es durch Digitalisierung und E-Mobilität? Worauf sollten Implantantträger bei der Verwendung elektrischer Haushaltsgeräte achten?
Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt eines Unternehmensbesuches von Oberbürgermeister Tobias Schick im KEMF: „Wir haben hier einen wichtigen Partner im Strukturwandel, der als Bundesbehörde interessante Arbeitsplätze in der Forschung geschaffen hat und zu uns als Stadt der Energien passt. Wünsche nach verstärkter Vernetzung und Kooperation mit dem Carl-Thiem-Klinikum und der künftigen Universitäts-Medizin, aber auch mit der BTU Cottbus-Senftenberg werden wir gemeinsam verfolgen und unterstützen. Ich nehme auch mit, dass für das KEMF Bahnanbindungen nicht nur nach Berlin, sondern vor allem auch nach Leipzig wichtig sind. Gute Bahnanbindungen machen den Standort Cottbus/Chóśebuz attraktiver.“
Christian Raupach, Co-Leitung des KEMF: „Unsere Arbeit gewinnt durch Energiewende, Elektromobilität und Digitalisierung weiter an Bedeutung. Die Stadt hat uns sehr geholfen, hier anzukommen und unterstützt uns bei der Entwicklung unseres Standorts in Cottbus/Chóśebuz. Gern wollen wir mit der BTU und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen in Cottbus/Chóśebuz und der Region kooperieren. In Forschung und Entwicklung im Bereich Messtechnik gibt es zum Beispiel noch einige knifflige Fragestellungen, wo clevere Lösungen auch internationales Marktpotential haben könnten. SolcheThemen passen gut zum wissenschaftlichen Profil einer Energieregion. Als Bundesbehörde haben wir auch über die Forschung hinaus Bedarf nach externer Unterstützung. Das betrifft zum Beispiel Dienstleistungen in den Bereichen Kommunikation und Medien. Institutionen und Unternehmen können unsere Vergabeverfahren zentral auf der Webseite des Bundes www.bund.de finden.“
Das KEMF mit Sitz in der Karl-Liebknecht-Straße 33 war und ist u.a. bei der „Nacht der kreativen Köpfe“ (07.10.2023) oder bei der Cottbuser Umweltwoche präsent, gestaltet Projekttage für Schulen und bietet Weiterbildung an. Seit Bestehen in Cottbus/Chóśebuz wurden deutschlandweit mehr als 1.000 Anfragen aus der Bürgerschaft, 125 Anfragen aus Politik und Fachöffentlichkeit, mehr als 200 Bürgerdialoge sowie 20 Infoveranstaltungen für Kommunalpolitiker und kommunale Bedienstete bearbeitet bzw. angeboten.