Die Stadt Cottbus/Chóśebuz will Grundstück und Gebäude in der August-Bebel-Straße 2, die derzeit noch von Galeria Kaufhof genutzt werden, erwerben. Dazu hat die Stadtverordnetenversammlung am Mittwochabend mehrheitlich ihre Zustimmung gegeben.
Lebendige Innenstädte sind wichtige Standortfaktoren für die wirtschaftliche Entwicklung von Städten und ihres Umlands. Zu einem lebendigen Stadtzentrum mit hoher Aufenthaltsqualität gehören wichtige öffentliche Infrastrukturen und Kulturangebote als Frequenzbringer. Genau hier sieht sich die Stadt Cottbus/Chóśebuz in der Verantwortung. Bereits bei Bekanntwerden der Insolvenz von Galeria hatte sich Oberbürgermeister Tobias Schick dafür ausgesprochen, dass eine erneute Brache in der Innenstadt nicht entstehen darf.
Für den Kauf und den Beginn des ersten Teils des notwendigen Umbaus will die Stadt einen Kredit über ca. 15 Millionen Euro aufnehmen. Dafür ist ein Nachtragshaushalt für 2023 aufgestellt worden. Dieser ist am Mittwoch von den Stadtverordneten ebenfalls mehrheitlich bestätigt worden. Das weitere Verfahren steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Kommunalaufsicht des Landes und dem Abschluss eines Kaufvertrages mit dem derzeitigen Eigentümer.
Oberbürgermeister Tobias Schick: „Ich bin den Stadtverordneten dankbar, dass sie einen ersten wichtigen Schritt gegangen sind. Wir haben tragfähige Ideen für eine weitere gute Lebendigkeit des Standortes und für besseren Service für die Bürgerinnen und Bürger. Der Dank gilt auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meiner Verwaltung, die in den letzten Wochen intensiv an der Vorbereitung der Vorlagen und den Projektideen beteiligt waren und sind. Wir können somit einen zweiten großen Problemstandort im Kern der Innenstadt verhindern. Gleichzeitig bringt das Gesamtvorhaben eine bessere Wirtschaftlichkeit bei den Kosten für Verwaltungsstandorte. Dies ist auch die Grundlage für die Aufnahme eines Kredites.“
Der bereits abgeschlossene Mietvertrag mit einem Modehändler wird übernommen. Teile des Kaufhaus-Erdgeschosses könnten zukünftig neben dem Angebot des Modehändlers das Stadtbüro mit Leistungen des Bürgerservice aufnehmen. Zudem wird die Idee verfolgt, das Stadtarchiv im Keller des früheren „konsument“-Warenhauses unterzubringen. Ein weiterer Nutzungsansatz ist der Einzug der Stadt- und Regionalbibliothek in das Obergeschoss. Dafür könnten mittelfristig mehrere angemietete Flächen der Verwaltung aufgegeben bzw. reduziert werden. Außerdem ist angedacht, weitere Serviceeinheiten mit kontinuierlichem Bürgerverkehr in das bisherige Stadtbüro im Technischen Rathaus zu verlagern. Bei erfolgreichem Abschluss des Kaufvertrages werden die Nutzungsideen weiter mit der Kommunalpolitik erörtert.