Mitarbeitende der Bildungsbüros aus Cottbus/Chóśebuz, Frankfurt/Oder und Potsdam sowie der Transferagentur Brandenburg haben im Mai die schwedisch-finnische Zwillingsstadt Haparanda-Tornio besucht, um sich vor Ort über das System der Erwachsenenbildung der beiden Länder zu informieren und fortbilden zu lassen.
Dr. Stefanie Kaygusuz-Schurmann, Fachbereichsleiterin Bildung und Integration der Stadt Cottbus: „Beeindruckend und inspirierend war der unkomplizierte Wechsel zwischen zwei Zeitzonen und zwei Nationalstaaten, aber auch der pragmatische Ansatz in der Bildung: Am Bedarf orientiert ist hier nicht nur eine hohle Phrase. Genau wie der grundsätzliche Ansatz in der Bildung, denn wenn etwas schief läuft ist nicht Mensch falsch, sondern das System muss angepasst werden. Manchmal haben unsere europäischen Nachbarn auf die gleichen Probleme viel effektivere Lösungen gefunden. Beispielsweise sind Themen wie Digitalisierung und Online-Unterricht schon seit 1998 feste Bestandteile der Bildung und für uns neue Sachen, wie beispielsweise der Umgang mit ChatGPT, schon Standard.“
Mitgebracht haben die kommunalen Akteure neben vielen Tipps und praktischen Erfahrungen auch eine große Portion Gelassenheit, das Verständnis dafür, dass Vertrauen in die Menschen der erste Schritt zum Bildungserfolg ist und die Erkenntnis, dass manche Prozesse, auch wenn sie länger dauern, konsequent zu Ende gegangen werden müssen. Zum Beispiel gehen unsere nordischen Nachbarn schon seit 1998 den Weg einer konsequenten Digitalisierung in den Bildungsangeboten. Im Ergebnis der Reise prüfen die Brandenburger Kommunen nun, welche Ideen sie wie umsetzen können. Eine weitere Erkenntnis ist, dass es sich immer wieder lohnt, über den Tellerrand zu schauen und die vielfältigen Möglichkeiten des europäischen Austausches zu nutzen, wie sie beispielsweise das Programm Erasmus+ bietet.