Autofahrer sahen im zurückliegenden Jahr 2022 mehr Rot in Cottbus/Chóśebuz, und das bei deutlich weniger Kontrollen. So stieg die Zahl der Rotlichtverstöße auf 2.072 (2021: 1.583). Das heißt, mehr als fünfmal pro Tag wurde in der Stadt eine Ampel trotz Rot passiert.
Bei der mobilen Geschwindigkeits-Überwachung mussten bei 475.469 (2021: 697.535) gemessenen Fahrzeugen insgesamt 29.807 (2021: 47.411) Geschwindigkeitsverstöße festgestellt werden. Der Rückgang der Zahl der Kontrollen resultiert daraus, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Rahmen der Corona-Pandemie andere Arbeitsschwerpunkte setzen mussten. Negativer Spitzenreiter bei den mobilen Kontrollen war ein Fahrzeugführer, der den Stadtring mit 122 km/h – bei erlaubten 50 km/h – befuhr.
Die Stadt Cottbus/Chóśebuz setzt weiterhin vermehrt auf mobile statt auf stationäre Geschwindigkeitskontrollen. Ziel ist es, zügiger und flexibler auf Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern und auf Hinweise zu dem sich entwickelnden Unfallgeschehen reagieren zu können. Zudem könne die Kontrollen so flächendeckend durchgeführt werden. Zu diesem Zweck wurde im Jahr 2022 auch ein „Enforcement Trailer“ (Blitzer-Anhänger) zur Erprobung eingesetzt.
Die Schulwegsicherung war einmal mehr ein Einsatzschwerpunkt für die mobile Verkehrsüberwachung. Dabei wurde besonders vor Schulbeginn und zum Schul- bzw. Hortschluss die Geschwindigkeit überwacht. Allein hierfür waren die Radarwagen 251 (2021: 275) Stunden im Einsatz. In dieser Zeit wurden 35.429 (2020: 39.718) Fahrzeuge gemessen, wobei 2.156 (2021: 2.152) die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten.
Manuel Helbig, Leiter des Fachbereiches Ordnung und Sicherheit der Stadtverwaltung: „Es ist schon erschreckend, dass wir vor Schulen trotz weniger Kontrollen mehr Fahrzeugführer mit erhöhter Geschwindigkeit ertappen. Dennoch können wir im Ergebnis der Kontrollen und weiterer Sicherheitsmaßnahmen durch die Polizei und die Verkehrswacht Cottbus feststellen, dass im Jahr 2022 kein Schulanfänger auf dem Weg zur Schule oder auf dem Weg nach Hause zum Schulanfang verunglückt ist.“
Auch 2022 beteiligte sich der Fachbereich Ordnung und Sicherheit am 15.03.2022 an dem bundesweiten 24-Stunden-Blitz-Marathon. Die Teilnahme an solchen Kampagnen ist deshalb so wichtig, da die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit nach wie vor mit eine der Hauptunfallursachen mit Personenschaden oder Unfalltoten ist. Bei diesem 24-Stunden-Blitz-Marathon wurden bei 6878 gemessenen Fahrzeugen 786 Verstöße festgestellt.
An den stationären Geschwindigkeitsmessanlagen wurden im Jahr 2022 insgesamt 17.193 Verstöße registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Verstöße um 16.294, was u.a. auf den straßenbaubedingten Ausfall der Messanlage in Gallinchen sowie die Fokussierung hin zu mehr mobiler Überwachung begründet liegt. Der traurige „Rekordhalter“ musste am Standort Stadtring in Fahrtrichtung Straße der Jugend mit 151 km/h bei erlaubten 50 km/h festgestellt werden.
Der Einsatz des „Enforcement Trailers“ fand primär zur Überwachung des Verkehrs in der Ortslage Gallinchen während der Baumaßnahme der Gallinchener Hauptstraße statt, um den zusätzlichen Verkehr in den Wohngebieten über einen längeren Zeitraum und dennoch ortsflexibel überwachen zu können. Nach Beendigung der Baumaßnahme erfolgte ein Einsatz im gesamten Stadtgebiet. In Summe wurden während der halbjährigen Erprobung 290.726 Fahrzeuge überwacht, wovon 7.895 zu schnell fuhren.
Die Stadt Cottbus/Chóśebuz wird auch in Zukunft die Überwachung an schutzbedürftigen Einrichtungen (Schulen, Kitas, Seniorenheime etc.), Unfallhäufungsstellen oder Stellen mit besonderen Gefährdungen durchführen und ausbauen. Ziel ist es, für alle Verkehrsteilnehmer ein Höchstmaß an Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.