Die Stadt Cottbus/Chóśebuz strukturiert ihren Katastrophenschutz neu. Ordnungsdezernent Thomas Bergner übergab am Dienstag, 12.07.2022, die Berufungsurkunden an die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG), die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (JUH) sowie an den stellvertretenden Leiter der Leitstelle, André Dreßler von der Berufsfeuerwehr Cottbus.
Thomas Bergner: „Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht, dass in Notsituationen schnell und professionell geholfen wird. Das haben die Einsatzkräfte der Freiwilligen wie der Berufsfeuerwehr sowie langjährig verbundener Partner seit Jahr und Tag unter Beweis gestellt. Dennoch müssen wir die Strukturen den sich wandelnden Gegebenheiten und Herausforderungen anpassen, um auch künftig beispielsweise bei Wetterkatastrophen oder am Ostsee gerüstet zu sein. Mein Dank gilt allen die die neuen Strukturen vorbereitet haben und buchstäblich mit Leben erfüllen werden.“
Auf der Grundlage der Gefahren- und Risikoanalyse der Stadt Cottbus/Chóśebuz mit dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 30.03.2022 sind Anpassungen an geänderte Szenarien, wie beispielweise dem Klima- und Strukturwandel, der Ostsee oder der Energiewende notwendig. Demnach ist die Stadt Cottbus/Chóśebuz verpflichtet, eine Schnelleinsatzgruppe-Führungsunterstützung (SEG-Fü) sowie eine Schnelleinsatzgruppe-Wassergefahren (SEG-W) aufzustellen und zu unterhalten.
Für die Errichtung der SEG-W wurde ein Interessenbekundungsverfahren durchgeführt. In der Folge des Verfahrens haben die DLRG und die JUH den Zuschlag bekommen. Dabei übernimmt die DLRG die Führung der Einsatzgruppe und stellt die Bootsstaffel. Die JUH komplettiert die SEG-W durch die Tauchstaffel.
Zu den Aufgaben einer SEG-W zählen lage- und bedarfsabhängig insbesondere:
- Rettung von Personen und Tieren aus von Hochwasser überschwemmten Gebieten,
- Bergung von Sachwerten aus von Hochwasser überschwemmten Gebieten,
- Rettung von Personen aus Fahrzeugen im Gewässerbereich,
- sanitätsdienstliche Versorgung auf und am Wasser,
- Unterstützung bei der Hochwasserabwehr durch wasserseitigen Verbau von Folien/Vlies, Sandsäcken und Faschinen,
- Beseitigung von Treibgut zum Schutz von Brücken und Deichen,
- Transport von Einsatzkräften und -materialien in überschwemmte Gebiete und
- Mitwirkung bei der Suche nach Vermissten (z. B. Tauchaufgaben).
Die Ausstattung beinhaltet einen Gerätewagen-Wassergefahren (GW-WG), zwei Mehrzweckboote (MZB) auf jeweils einem Trailer und einen Gerätewagen-Taucher (GW-T).
Die SEG-Fü wird als Katastrophenschutzeinheit der Stadt Cottbus/Chóśebuz unterhalten, welche unter der Leitung von André Dreßler von der Berufsfeuerwehr Cottbus geführt wird. Er ist der stellvertretende Leiter der Leitstelle und in den vergangenen Jahren bereits sehr oft bei Großschadensereignissen und Katastrophen im Einsatz gewesen.
Zu den Aufgaben einer SEG-Fü zählen lage- und bedarfsabhängig insbesondere:
- Unterstützung bei der Planung, dem Aufbau und dem Betrieb der Kommunikationsverbindungen mit den Einsatzabschnitten sowie mit der Leitstelle und der KatSL,
- Zuführung von Arbeitsmitteln und -räumlichkeiten für den Führungsstab
- Unterstützung des FüSt nach Weisung
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Unterhaltung und Einsatz einer Drohne (Drohnen-Trupp) mit folgenden Einsatzaufgaben:
- Lageerkundung durch unbemannte luftgestützte Aufklärung inklusive Informationsübertragung in Echtzeit,
- Detektion von Wärmequellen/Glutnestern,
- Suche/Ortung von Menschen/Tieren und von Gefahrstoffen (CBRN),
- Transport von Lasten und
- enge Zusammenarbeit mit dem Luftkoordinator.
Die Ausstattung beinhaltet einen Kommandowagen (KdoW), den Einsatzleitwagen 2 (ELW2) und eine Gerätewagen-Drohne (GW-Drohne).
Branddirektor Jörg Specht, Leiter der Feuerwehr: „Wir freuen uns sehr über den Zuwachs von zwei weiteren Katastrophenschutzeinheiten für die Stadt Cottbus/Chóśebuz. Die SEG-Fü ermöglicht uns neue Herausforderungen auf aller Ebene zu meistern. Das Gebiet der Information und Kommunikation (IuK) ist breit gefächert. Es ermöglicht uns die Unterstützung der Führung in Ausnahmelagen im Stadtgebiet oder auch in den umliegenden Landkreisen. Besonders stolz bin ich auf die SEG-W. Diese wird durch die DLRG und JUH zusammen betrieben. Die beiden Organisationen ergänzen sich hervorragend. Für die gute und stets zuverlässige Zusammenarbeit möchten wir uns sehr herzlich bedanken.“