Ein weiteres Projekt der Arbeitsgruppe „Sorbische/wendische Denkmale der Stadt Cottbus/Chóśebuz - Serbske pomniki mĕsta Cottbus/Chóśebuz“ wurde nach intensiven Vorarbeiten Ende 2021 realisiert und am 04.03.2022 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dabei handelt es sich um eine zweisprachige Informationstafel zum mittelalterlichen sorbischen/wendischen Burgwall im Cottbuser Ortsteil Sielow/Žylow. Damit wurde seit Gründung der Arbeitsgruppe das zehnte sorbische/wendische Kulturdenkmal auf dem Gebiet der Stadt Cottbus/Chóśebuz wiederhergestellt bzw. neu errichtet.
Bei dem sorbischen/wendischen Burgwall in Sielow/Žylow handelt es sich – wie archäologische Funde belegen – um ein wichtiges politisches und militärisches Zentrum des Stammes der Lusizer mit einer bedeutenden Handwerkersiedlung im Vorburgbereich.
Der Burgwall stellt nach Angaben des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalspflege darüber hinaus „eine Quelle zur Erforschung der Lebens- und Umweltverhältnisse der slawischen Bevölkerung des 9. bis 11. Jahrhunderts in Brandenburg dar und ist daher von geschichtlicher und wissenschaftlicher Bedeutung. Das Bodendenkmal besitzt einen hohen Anschauungs- und Demonstrationswert.“
Aus Anlass der Errichtung der Informationstafel erklärt Oberbürgermeister Holger Kelch: „Die sorbischen/wendischen Kulturdenkmale unserer Stadt verweisen auf eine der wesentlichsten Wurzeln unserer Identität. Die Pflege dieser Kulturdenkmale ist deshalb nicht nur eine Verpflichtung vor der Geschichte, sondern auch Ankerpunkt bei der Gestaltung unserer Zukunft. Das sorbische/wendische Fundament unserer Gegenwart und Zukunft gilt es gerade in den aktuellen Herausforderungen zu pflegen und zu nutzen.“
Bernd Rosumeck, Ortsvorsteher: „Wir in Sielow/Žylow als stark sorbisch/wendisch geprägter Ortsteil nehmen mit Freude wahr, dass es das Anliegen der Stadt Cottbus/Chóśebuz ist und deren Selbstverständnis, sorbische/wendische Aspekte im Stadtbild und in der Cottbuser Öffentlichkeit zu fördern.“