Der Maler, Grafiker, Bildhauer und Aktionskünstler Hans Scheuerecker wird am 07. August 70. Als ein Geburtstagsgeschenk wird die künstlerisch gestaltete Bauplane am eingerüsteten Schloss Branitz, initiiert vom „Freundeskreis ArtFrontale“, der Öffentlichkeit übergeben. Ein rastlos Kreativer wird im Gartenreich des anderen großen Cottbuser Kreativen weithin wirksam präsentiert. Im Großenhainer Bahnhof gibt es mit Ausstellung, Lesung und Musik eine weitere Geburtstagsüberraschung in unserer Stadt.
Die gestaltete Bauplane bleibt bis zum Herbst in Branitz, anschließend werden Ausschnitte zugunsten des Anliegens des „Freundeskreises ArtFrontale“, Kunst weiterer Cottbuser Künstlerinnen und Künstler großflächig an Hausfassaden in der Stadt und der Region sichtbar und lebendig werden zu lassen, versteigert.
Hans Scheuerecker, seit 1971 in Cottbus/Chóśebuz künstlerisch agierend, hat in der Stadt viele Spuren hinterlassen. Die Stadt verdankt ihm unter anderem die „Skulptur 2000“ am Eingang der Sprem, als ein zeitgenössisches Wahrzeichen neben dem altehrwürdigen Spremberger Turm, und das von ihm gestaltete Foyer des Rathauses am Neumarkt.
In einem Gratulationsschreiben an den Künstler von Oberbürgermeister Holger Kelch heißt es: „Sie sind einer der prägenden Künstler, die Cottbus/Chóśebuz als Ihren Schaffensmittelpunkt gewählt haben. Ihrem Wirken, Ihrer Ausstrahlung, Ihren aufsehenerregenden Performances, als man diese in der DDR noch Aktionsmalerei nannte, und deren Rezeption hat unsere Stadt den Aufbruch aus den eingefahrenen Bahnen im Feld der bildenden Künste maßgeblich zu verdanken und gleichzeitig den Ausbruch aus Genregrenzen und akademischen Korsetts. Daher darf ich gleichzeitig auf 50 Jahre spannungsreiches Verhältnis zu und in Cottbus/Chóśebuz verweisen, beginnend mit dem Praktikum im Malsaal des Cottbuser Theaters.
… Zwischen 1982 und 1986 förderten Sie in Cottbus/Chóśebuz als ordentlich berufener Lehrbeauftragter der Hochschule für Bildende Künste Dresden … junge Kreative unserer Stadt und Region. Ihre Lehrauffassung und -praxis führten allerdings zur Intervention der hiesigen Kulturfunktionäre und zur Beendigung der bestellten Lehrtätigkeit. Sie inspirierten jedoch unbeeindruckt mit Ihren Werken und Ihrem Wirken in gleichem Maße weiter. Ich versage es mir hier, all die Künstlerinnen und Künstler zu nennen, deren Mentor Sie waren und die heute selbst Brandenburgische Kunstpreisträgerinnen undKunstpreisträger sind. Die Arbeit mit der Jazzwerkstatt Peitz, die Mitwirkung in der Gruppe „FINE“, das gemeinsame Wirken mit „Sandow“ und das schon symbiotisch zu nennende gemeinsame Schaffen mit Steve Sabor sind nur einige der prägnantesten, Genre übergreifenden Arbeitsbeziehungen.“