Die Schadholzbeseitigung und Waldpflege in den kommunalen Waldflächen werden auch über die Sommermonate fortgeführt. Hintergrund sind erhebliche Schädigungen im Bestand durch die Witterungsbedingungen der vergangenen zwei Jahre. Die durch Trockenstress bereits geschwächten Bäume werden zum idealen Lebensraum von holzzersetzenden Insekten und Pilzen. Insbesondere bei der Hauptbaumart Kiefer werden die umfangreichen Ausfälle offensichtlich. Auch Laubgehölze wie Eichen und Birken zeigen gravierende, komplexe Schadbilder. Betroffen sind dabei nicht nur reine Waldbestände, auch Einzelbäume und Baumgruppen wie im Branitzer Park zwingen zum schnellen Handeln.
Stephan Böttcher, Leiter des Fachbereiches Umwelt und Natur: „Die Stadtverwaltung Cottbus bewirtschaftet insgesamt ca. 256 Hektar Kommunalwald. Das Jahr 2020 war das dritte Trockenjahr in Folge. Dies hat deutlich sichtbare Auswirkungen auf das Ökosystem des Stadtwaldes hervorgerufen. Betroffen sind vor allem die Kiefer, Rotbuchen und Eichen. Nahezu 70 Prozent der städtischen Waldflächen sind geschädigt durch Insekten wie Pracht- und Borkenkäfer (Stand Ende 2020). Außerdem ist ein Triebsterben durch Pilzerkrankungen sichtbar. Wir müssen daher handeln.“
Der Umfang der witterungsbedingten forstwirtschaftlichen Maßnahmen stellt erhöhte Anforderungen und macht den Einsatz maschineller Forsttechnik notwendig. Im Stadtgebiet sind Vollernter (sog. Harvester) und Rückezüge (sog. Forwarder) auf den Waldflächen tätig. Das noch verwendbare Stammholz wird aufgeschichtet und abgefahren. Das bei der maschinellen Fällung anfallende Kronenmaterial wird auf den sog. Rückegassen, den Fahrkorridoren der Forstmaschinen, vor Kopf abgelegt und überfahren. Das unmittelbar am Waldboden verbleibende Bruchholz dient dabei durch seine sukzessive Zersetzung der Humusbildung und steht als Nährstoffquelle zur Verfügung, gleichzeitig schützt es den Waldboden vor zu starker Sonneneinstrahlung und Erosion. Die gelichteten Bestände lassen mehr Licht an den Waldboden und geben jungen Bäumen den Raum und die notwendigen Wachstumsbedingungen für die Naturverjüngung.
Der durch die Witterungsbedingungen vorgegebene, langwierige Waldumbau wird die kommunalen Waldflächen der Stadt weiterhin verändern und stellt eine umfangreiche Herausforderung dar.