Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben am Montag, 01.03.2021, eine Weltkriegsbombe in Cottbus/Chóśebuz unschädlich gemacht. Sprengmeister Mario Büchner und seine Kollegen konnten den russischen Zünder der Bombe deutscher Bauart entfernen und in einem entfernten Waldstück sprengen. Anschließend wurde die Bombe vom Fundort in der Virchowstraße abtransportiert.
Sprengmeister Mario Büchner: „Es ging letztlich besser als gedacht. Die Bombe wirkte nach 75 Jahren im Boden sehr angegriffen. Es gibt für solche Fälle keine Routine.“
Oberbürgermeister Holger Kelch und Ordnungsdezernent Thomas Bergner dankten „allen Beteiligten für die gute Arbeit und das perfekte Zusammenspiel, aber auch allen Anwohnerinnen und Anwohnern, die verständig, umsichtig und pünktlich den notwendigen Einschränkungen gefolgt sind“.
Während der Sperrung ab 08:00 Uhr mussten etwa 3.700 Anwohner ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Nahverkehr und Stromversorgung waren zeitweise unterbrochen. Um den Fundort war ein ca. 300 Meter breiter Sperrkreis gezogen worden. 120 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz sowie aus der Stadtverwaltung sorgten für die Evakuierung des Sperrkreises. Für die Unterbringung standen zwei Sporthallen zur Verfügung, die von ca. 120 Menschen genutzt wurden. Das waren mehr als bei anderen Bombenentschärfungen, da Corona-bedingt Ziele wie eine Shoppingtour in der Stadt oder Cafés und Restaurants nicht zur Verfügung standen. Insgesamt 14 Personen, die unter Quarantäne stehen (darunter acht positiv auf Covid-19 Getestete) waren im Stadthaus separat untergebracht.
Polizei und Ordnungsamt prüfen Konsequenzen für einen Nachbarn am Fundort, der eine Kamera mit Blick auf die Fundstelle und die Arbeit der Sprengmeister installiert hatte. Das Fenster mit der Kamera wurde durch die Feuerwehr zunächst abgedeckt; die Kamera selbst durch den Betreiber abgeschaltet. Er hat sich später zudem entschuldigt.