Liebe Cottbuserinnen und Cottbuser,

wir alle stehen vor einer riesigen Herausforderung. Die Einschnitte in den Alltag sind bereits deutlich spürbar. Bund, Land und letztlich wir als Kommune ergreifen alle Maßnahmen, um die Ausbreitung des Corona-Virus möglichst zu verlangsamen oder gar einzudämmen. Das erfordert von uns allen ein hohes Maß an Selbstorganisation und vor allem an Eigenverantwortung. Was wir uns als Stadtverwaltung und als Verwaltungsstab wünschen, ist Verständnis für die Situation und auch Nachsicht für manche Ungereimtheit. Auch wir haben noch nicht auf jede Frage eine Antwort.

Die Verunsicherung ist groß, besonders wenn sich herausstellt, dass man Kontakt hatte zu anderen Personen, die infiziert sind. Ich kann gut nachvollziehen, wie sich jede und jeder einzelne fühlt, bei der und bei dem der Verdacht besteht, sich mit dem Virus infiziert zu haben.

Es ist jetzt die Zeit der Virologen, nicht der Ideologen. In erster Linie müssen wir die Verbreitung des Virus in den Griff bekommen. Gleichzeitig wissen wir natürlich um die gravierenden Einschnitte und die bisher nicht absehbaren wirtschaftlichen Folgen für jeden einzelnen und für viele Unternehmen. Doch Fakt ist auch: Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es nicht für jeden eine Lösung, aber Bund und Land arbeiten daran.

Viele Geschäfte in unserer Stadt müssen nun geschlossen bleiben. Und auch die Freizeitangebote für unsere Kinder und die Spielplätze sind nicht nutzbar. Auch wenn wir Kontrollen vornehmen – wir können nicht überall sein und alles überprüfen. Deshalb möchte ich besonders an die Eltern appellieren, sich verantwortungsvoll zu verhalten. Sie entscheiden selbst, wo sie sich mit ihren Kindern aufhalten und wo sie hingehen. Ein Spaziergang oder das Toben an frischer Luft ist niemandem untersagt. Aber achten Sie bitte darauf, dass sich niemand zu nahe kommt, dass die viel zitierten Sozialkontakte tatsächlich vermieden werden. Hier brauchen wir die Verantwortung und die Vernunft jedes einzelnen.

Jetzt ist die Zeit, sich um die Kranken, die Bedürftigen, die Schwächeren und die Älteren zu kümmern, auf sie zu achten. Alles andere muss folgen. Daher noch einmal die Bitte: Bleiben Sie – sofern möglich – zu Hause und schränken Sie Ihre Sozialkontakte ein. Mit freundlichen Worten und Gesten der Ermutigung sollten wir jedoch nicht sparen.

Bleiben sie gesund.

Ihr Holger Kelch
Oberbürgermeister