Die Bildung soll neben Erinnerung und Aufarbeitung der Schwerpunkt der Arbeit des Menschenrechtszentrums in der Bautzener Straße sein. Das bekräftigte Oberbürgermeister Holger Kelch in der Diskussion um die neue Entwicklungsstrategie der Gedenkstätte „Zuchthaus Cottbus". „Wir müssen künftige Generationen stärker mit Funktion und Methoden diktatorischer Regime und Herrschaftssysteme vertraut machen", sagte Kelch während einer Talkveranstaltung im MRZ. Bildungsarbeit und offene Gespräche müssten die Unterschiede zwischen Diktaturen und Demokratie aufzeigen. Das sei Teil eines umfassenden Bildungsansatzes, dem sich die Stadt mit vielen Partnern verschreibe und der weit über die Angebote der Schulen hinausgehen müsse. Diesen Ansatz diskutierten am Montag ca. 300 Vertreter von Schulen, Bildungsträgern und Vereinen bei der 1. Cottbuser Bildungskonferenz in der Lausitzarena.
Die Stadtverwaltung führe dabei einen ergebnisorientierten Prozess, der am Ende des nächsten Jahres einen ersten Bildungsbericht zum Ergebnis haben soll. Das für die Stadt notwendige Bildungsleitbild muss danach daraus entwickelt werden.
Die neue Entwicklungsstrategie für die Gedenkstätte „Zuchthaus Cottbus", u. a. zu DDR-Zeiten eines der berüchtigtsten Gefängnisse, wird am 05.12.2019 in einem öffentlichen Bürgerforum im MRZ Bautzener Straße 140 diskutiert. Beginn ist um 17:00 Uhr. Dabei wird auch, so das erklärte Ziel der Stadt Cottbus/Chóśebuz, eine mögliche Ansiedlung der brandenburgischen Außenstelle des Bundesarchives für die Stasi-Unterlagen auf dem Gelände in der Spremberger Vorstadt mitbetrachtet. Das Konzept soll gerade im 30. Jahr von Maueröffnung, friedlicher Revolution und Wiedervereinigung unter Einbeziehung der Cottbuser Öffentlichkeit besprochen werden.