Mit Manfred Stolpe ist eine bedeutende politische Persönlichkeit von uns gegangen. Unvergessen bleiben für uns seine Verdienste um die Entwicklung unserer Stadt Cottbus/Chóśebuz. Als Ministerpräsident und Landtagsabgeordneter begegnete er den Bürgerinnen und Bürgern nicht nur in seinem damaligen Wahlkreis Sachsendorf als offener und nahbarer Gesprächspartner. Vor allem kümmerte er sich darum, dass die Sachsendorferinnen und Sachsendorfer in der schweren Umbruchsphase der 1990er Jahre eine faire Chance erhielten und der größte Stadtteil mit industriellem Wohnungsbau im Land zukunftsgerecht und modern umgebaut wurde. Manfred Stolpe hat einen überaus großen Anteil daran, dass sich Cottbus/Chóśebuz zu einem wichtigen Standort für Behörden und Dienstleister entwickeln konnte. Anerkennend sprach er in dieser Zeit angesichts der Gründung der BTU, der Bundesgartenschau 1995 und der Stadtentwicklung oft von der „heimlichen Hauptstadt des Landes".
Wie kaum ein anderer hat er zudem die Geschichte Ostdeutschlands und besonders des Landes Brandenburg seit der deutschen Wiedervereinigung geprägt. Für eine ganze Generation war er Mutmacher, der mit Scharfsinn und Visionen die Region auf solide Beine gestellt und wirtschaftlich voran gebracht hat. Als geborener Stettiner hat er auch die Verbindung zu unseren östlichen Nachbarn gesucht und sich aktiv für den gegenseitigen Austausch und für die Völkerverständigung eingesetzt.
Seinen Familienangehörigen wünsche ich in diesen schweren Stunden viel Kraft. Die Stadt Cottbus/Chóśebuz wird Manfred Stolpe ein ehrendes Andenken bewahren.