Nach der aktuellen Bevölkerungsprognose (Hauptvariante) für das Land Brandenburg wird für die kreisfreie Stadt Cottbus bis zum Jahr 2030 ein Bevölkerungszuwachs in Höhe von 1,2 % (+ 1.200 Personen) prognostiziert. Diese Entwicklung setzt sich laut der Bevölkerungsprognose der Stadt Cottbus künftig fort und folgt aus den Annahmen einer anhaltenden Zuwanderung aus dem In- und Ausland, stagnierender Geburtenzahlen sowie einer weiterhin steigenden Lebenserwartung. Oberbürgermeister Holger Kelch: „Die Folgen des demographischen Wandels sind seit Jahren in Brandenburg erkennbar. Es ist daher von hoher Relevanz, die demographischen Veränderungen und die damit verbundenen Auswirkungen frühzeitig zu erkennen. Hieraus ergeben sich für Klein- und Mittelstadtregionen in Brandenburg und insbesondere für das Oberzentrum Cottbus in der Lausitz unterschiedliche Handlungserfordernisse für die Lebens- und Bezugsräume." Auch für die Cottbuser Stadtentwicklung bieten Bevölkerungsprognosen eine wichtige Grundlage, um für die Daseinsvorsorge die entsprechende Infrastruktur bereitstellen zu können.

Um langfristige Entwicklungstendenzen aufzuzeigen, wurden aus den gegenwärtig erkennbaren demografischen Trends drei Bevölkerungsprognosen für die Stadt Cottbus bis zum Jahr 2040 abgeleitet.

Die Planungsvariante „ Digitale Stadt Cottbus " geht von einer Trendwende aus und prognostiziert einen leichten Anstieg der städtischen Wohnbevölkerung. Ausgehend von 100.600 Personen zu Beginn des Jahres 2018 steigt die Zahl der Einwohner bis 2030 auf 103.900 (+2,8 %). Bis zum Ende des Projektionszeitraumes (2040) könnte sich der Trend fortsetzen und auf 106.600 (+5,6 %) Einwohner ansteigen. Die stärksten Zunahmen werden in den bevölkerungsreichen Quartieren am Westrand der Stadt Cottbus erwartet und die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2030 um etwa ein Fünftel ansteigen (+22,1 %). Auch das Stadtgebiet Ost profitiert von der demographischen Entwicklung und registriert Bevölkerungszuwächse (+4,2 %). Der Stadtteil Mitte ist durch zwei unterschiedliche Entwicklungen geprägt. In den ersten Prognosejahren sind geringfügige Bevölkerungsrückgänge (-0,7 %) nicht auszuschließen. Bis zum Jahr 2030 wird für den Stadtteil Mitte ein positiver Bevölkerungszuwachs (+1,9 %) erwartet. In den Stadtteilen Süd (-4,7 %) und Nord (-1,1 %) könnte sich der negative Trend fortsetzen, d.h. es werden für die kommenden Jahre Bevölkerungsverluste vorausberechnet.

In den 19 Ortsteilen sind divergierende Entwicklungen zu erwarten. Die Ergebnisse der kleinräumigen Bevölkerungsvorausberechnung zeigen, dass bis 2025 in 13 von 19 Ortsteilen eine positive Bevölkerungsentwicklung prognostiziert wird. Sechs Ortsteile könnten in den nächsten Jahren jedoch Einwohnerverluste verzeichnen, die sich mit Ausnahme von Sachsendorf im niedrigstelligen Wertebereich bewegen könnten.

Weiterhin wurden die Prognose-Varianten „ Innovativer Strukturwandel in der Lausitz" und „Stagnierendes Oberzentrum in Brandenburg" berechnet. In der erst genannten Planungsvariante werden über den gesamten Zeitraum stärkere Bevölkerungsgewinne vorausberechnet. Demnach würden in Cottbus im Jahr 2030 etwa 108.600 Personen leben (+ 7,5 %). Der positive Trend könnte sich im darauffolgenden Jahrzehnt fortsetzen und im Jahr 2040 etwa 114.500 Einwohner zählen – ein Plus von 13,3 %. Geringfüge Bevölkerungsverluste sind dagegen im Szenarium „Stagnierendes Oberzentrum" zu erwarten. Im Jahr 2030 könnte die Einwohnerzahl um 2,7 % (98.300) und bis 2040 um 4,8 % (96.100) unter dem Ausgangsniveau liegen.

Zwischen 2010 und 2017 registrierte Cottbus eine positive Wanderungsbilanz in Höhe von 5.400 Personen und einen Sterbeüberschuss in Höhe von 3.300 Personen. Für die nächsten Jahre wird erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt. Der Zuzug aus dem Ausland und dem übrigen Bundesgebiet bleibt die treibende demographische Kraft und die prognostizierten Sterbeüberschüsse werden durch die zu erwartenden Wanderungsgewinne in den Planungsvarianten „Digitale Stadt Cottbus" und „Innovativer Strukturwandel in der Lausitz" kompensiert.

Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zur Prognose sind auf der Webseite www.cottbus.de/prognose zu finden.

Methodische Anmerkungen

Zur Berechnung der Bevölkerungsprognose wurde der nach Alter, Geschlecht und erstmals nach Staatsangehörigkeit (DEU, EU, NEU) differenzierte Bevölkerungsstand zum 1.1.2018 folgendermaßen in die Zukunft fortgeschrieben: Pro Kalenderjahr altern die Bevölkerungsbestände um ein Jahr. Die neuen Geburtsjahrgänge eines Prognosejahres werden mittels altersspezifischer Fertilitätsraten (Lebendgeburten nach Alter der Mutter) berechnet. Die Sterbefälle ergeben sich aus alters- und geschlechtsspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten, die mit den Bevölkerungsständen multipliziert werden. Während sich die internationale Abwanderung analog zu den Sterbefällen aus alters- und geschlechtsspezifischen Raten errechnet, wird das Migrationsvolumen in Absolutzahlen vorgegeben (ebenfalls jeweils nach Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit). Die Binnenwanderungen zwischen den 19 Ortsteilen wurden mittels alters-, geschlechts- und richtungsspezifischer Abwanderungsraten modelliert. Gesondert wurde das Neu- und Rückbauvolumen auf dem Cottbuser Wohnungsmarkt nach Ortsteilen in das Prognosekonzept integriert sowie Bevölkerung in Gemeinschaftsunterkünften behandelt. Aufgrund der sehr geringen Fallzahlen (20-30 Personen/Jahr) wurden keine gesonderten Annahmen für die Bevölkerungsvorausschätzung getroffen.