Die Stadt Cottbus/Chóśebuz trauert um Bernhard Rentsch, der am 14.11.2018 im Alter von 81 Jahren verstorben ist. In ihm verliert die Stadt eine Persönlichkeit, die sich unermüdlich für den Erhalt der sorbischen/wendischen Sprache und Kultur einsetzte.
Als erster Beauftragter für sorbische/wendische Angelegenheiten der Stadt Cottbus/Chóśebuz - zagronity za serbske nastupnosći města Cottbus/Chóśebuz - nahm Bernhard Rentsch mit großem Engagement und hoher Fachkompetenz direkten Einfluss auf die Entwicklung des sorbischen/wendischen Lebens in der Stadt Cottbus/Chóśebuz. So ist es seinem unermüdlichen Wirken zu verdanken, dass 1994 das Wendische Museum eröffnet werden konnte. Er begleitete die Entwicklung des Sorbisch/Wendisch-Unterrichts in den Cottbuser Schulen ebenso wie die weitere Profilierung des Niedersorbischen Gymnasiums zu einer bedeutenden sorbischen/wendischen Bildungseinrichtung. Ohne sein besonnenes Handeln hätte auch die Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur als kommunale Einrichtung keine Neugründung erfahren. Ein wichtiger Meilenstein für die Revitalisierung der sorbischen/wendischen Sprache war die Einrichtung der ersten Witaj-Kindertagesstätte in Cottbus-Sielow/Chóśebuz-Žylow 1998, die Bernhard Rentsch positiv begleitete.
Bernhard Rentsch förderte aktiv das sorbische/wendische Leben in der Stadt und trug dazu bei, dass in Cottbus/Chóśebuz die sorbische/wendische Sprache und Kultur zielstrebig gefördert werden. Dadurch ist die Stadt Cottbus/Chóśebuz beispielgebend für eine erfolgreiche Minderheitenpolitik in der Bundesrepublik Deutschland geworden.
Bernhard Rentsch trug sich im Jahr 2015 in die Ehrenchronik der Stadt Cottbus/Chóśebuz ein und wurde im Oktober 2018 mit dem Domowina-Preis geehrt.
Oberbürgermeister Holger Kelch: „Wir trauern um eine Persönlichkeit unserer Stadt, die den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Cottbus/Chóśebuz in sorbischen/wendischen Angelegenheiten diente und durch sein Wirken die gesamte Lausitz reich beschenkte. Durch seine Tätigkeit weckte er bei vielen Cottbuserinnen und Cottbusern die Liebe zur niedersorbischen Sprache und Kultur. Bernhard Rentsch war eine Persönlichkeit, an der deutlich wird, welches Potenzial einzelne Menschen durch ihr überragendes Engagement in unserer zweisprachigen und bikulturellen Region entwickeln können."