Die Funde im Untergrund des Oberkirchplatzes im Zuge der laufenden Bauarbeiten sind nicht überraschend. Es war zu erwarten, dass die obligatorischen Untersuchungen vor der Umgestaltung einmal mehr die alten Straßenverläufe sowie den Standort des alten Cottbuser Gymnasiums (später auch Heimatmuseum) hervorbringen würden. Die Funde werden fachmännisch begleitet, dokumentiert und gesichert und stehen damit der weiteren Forschung zur Verfügung.
Die Stadtverwaltung hat gemeinsam mit den Planern für die Umgestaltung des Platzes reagiert – allerdings nicht erst jetzt, sondern bereits in der Objektplanung für den Umbau. Demnach wird an die alte Lateinschule/Gymnasium mittels eines Messingbandes erinnert. Dieses Messingband wird in das künftige Pflaster eingebaut und markiert eine der Außenmauern des Gebäudes.
Im Herbst wird es zudem Abstimmungen geben, welcher Schriftzug auf das Messingabend aufgebracht wird, wie mit der Gedenktafel für Ludwig Leichhardt umgegangen wird (derzeit am Haus Oberkirchplatz 6) sowie welche Inschrift das bereits eingelagerte Denkmal für den Australienforscher erhält.
Ein Erhalt bzw. Zugang zu den Funden in der von der Genealogischen Gesellschaft Brandenburgs geforderten Form ist finanziell nicht darstellbar. Das Umbauvorhaben musste bereits wegen der Entwicklung der Ausschreibungsergebnisse abgespeckt werden. Eine Umsetzung der Idee würde zudem den Zeitplan entscheidend sprengen und wäre nicht barrierefrei.
Doch selbst wenn das Geld vorhanden wäre, die Funde sichtbar zu erhalten, widerspräche dieses Vorgehen den angestammten und beliebten Nutzungen des Oberkirchplatzes als Standort des Wochenmarktes und Spielstätte für das traditionelle Stadtfest sowie als Veranstaltungsplatz.