In den ersten Augusttagen werden die Arbeiten an der Stadtmauer in Cottbus/Chóśebuz abgeschlossen. Die entsprechende Abnahme der Leistungen ist für den 06.08.2018 geplant.
Am Abschnitt der Cottbuser Stadtmauer im Bereich des Gebäudes der Mauerstraße 7 zeigte sich bereits zur Jahresmitte 2016 eine sichtbare Auswölbung der Außenschale. Der äußere Mauerteil löste sich vom inneren Kern der im 14. Jahrhundert errichteten Wehranlage. Aufgrund des Schadens konnte die Standsicherheit dieses Mauerabschnitts nicht mehr gewährleistet werden. Die Installation einer separaten Stützkonstruktion verhinderte den Einsturz der abgelösten Mauerwerksschale. Zusätzlich wurde durch das Aufstellen eines Bauzaunes die Verkehrssicherheit im Gefahrenbereich umgehend hergestellt.
Um der Ursache auf den Grund zu gehen, ist ein Schadensgutachten durch die Stadt Cottbus, Fachbereich Immobilien in Auftrag gegeben worden. Das Architekturbüro Dr. Udo Günther führte die Untersuchungen zur Ermittlung der Schadensursache durch. Im Ergebnis dieser Studie führte eindringende Feuchtigkeit im oberen Mauerbereich zum Aufsprengen der Wandkonstruktion. So können beispielsweise zurückliegende Sanierungsverfahren zu den eingetretenen Schadensbildern beigetragen haben, da die damaligen bautechnischen Verfahren nicht den heutigen bautechnischen Erkenntnissen entsprechen.
Auf Grundlage des erstellten Gutachtens ist in Zusammenarbeit mit dem Architekten sowie dem Tragwerksplaner des Ingenieurbüros Süß ein geeignetes Sanierungskonzept erarbeitet worden, dass eine denkmalgerechte Rekonstruktion und vollständige Wiederherstellung der Standsicherheit dieses Mauerabschnittes gewährleistet. Aufgrund nicht vorhandener Bestandsunterlagen und der ungewöhnlichen vorhandenen baulichen Situation haben die planerischen Vorarbeiten sowie denkmalrechtlichen Abstimmungen bis in den Herbst 2017 angedauert.
Es war geplant, Mitte Oktober 2017 mit den Bauarbeiten zu beginnen. Wegen längerer Fristen für die Lieferung der zu ersetzenden oder fehlenden Vormauerziegel sowie ungeeigneter Wetterbedingungen wurde der Termin der Fertigstellung in die frostfreie Zeit verschoben. Zusätzlich zu den Maurerarbeiten sind Dachdichtungsarbeiten im Terrassenbereich der „Strandbar" durchgeführt worden, so dass von hier aus keine Feuchtigkeit mehr in den Mauerbereich eindringen kann.
Im Anschluss an die vorbereitenden Arbeiten ist durch die Firma Generalbau-Schubert + Partner GmbH mit dem Rückbau der äußeren Mauerschale begonnen worden. Noch verwendbare Materialien wurden gesichert und für den Wiederaufbau aufbereitet. Aus den geborgenen Mauerziegeln ist in Ergänzung mit den neu in der Ziegelmanufaktur Glindow hergestellten Mauersteinen die Wand wieder fachgerecht aufgebaut worden. Die neu aufgemauerte Wandschale ist vor der Bestandswand auf einem neu gegründeten Fundament errichtet worden. Gesicherte Füllmaterialien aus dem Mauerkern sind entsprechend dem historischen Vorbild in die Konstruktion integriert worden.