Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben zum Stadtteilfest in Schmellwitz am Samstag, den 09.06.2018, die Möglichkeit, das Modellprojekt „Alternatives Pflegekonzept für Freiflächen in Cottbus im Stadtteil Schmellwitz" kennenzulernen. Die Stadt Cottbus beteiligt sich mit dem Projekt am Forschungsvorhaben des Bundesministeriums des Innern. Im Rahmen des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) im Forschungsfeld „Green Urban Labs" erproben Kommunen bis 2020, wie das Grün in der Stadt einen höheren Stellenwert bekommen kann. Für den Ortsteil Schmellwitz soll dabei ein alternatives Pflegekonzept für die vielen Frei- und Grünflächen entwickelt werden sowie exemplarisch neue Freiraumtypen für das Wohngebiet Neu-Schmellwitz entstehen.
Eine erste Projektvorstellung fand bereits im April dieses Jahres in der Aula der Pestalozzi Förderschule im Rahmen der Sozialraumkonferenz statt. Vertreten waren sowohl lokale Akteure wie der Bürgerverein oder das offene Netzwerk Schmellwitz als auch Wohnungsunternehmen, soziale Träger und andere Vereine. Im Rahmen der Konferenz wurde ein Workshop zum Thema „Grün- und Freiflächen – alternative Pflegemöglichkeiten" durchgeführt. Der Forschungsansatz und das konkrete Modellvorhaben von Cottbus wurden im Workshop erläutert. Teilnehmende des Workshops waren u.a. Akteure des Wohnungsunternehmens Adler Wohnen Service GmbH, Jugendhilfeträger wie das Humanistische Jugendnetzwerk (HumaJu) und die Regionalwerkstatt Brandenburg e.V. Zudem nahmen Vertreter des Bürgergartens Schmellwitz, des Brandenburgischen Instituts für Gemeinwesen sowie der Fachbereiche Umwelt und Natur und Grün- und Verkehrsflächen der Stadtverwaltung Cottbus teil.
Im Workshop wurden verschiedene Defizite für den Stadtteil Schmellwitz zusammengetragen. Für den Bereich Grünflächen wurden als Problemstellungen z.B. zugewachsene Bordsteine, ungepflegt wirkende Grünflächen, starke Vermüllung von Grün- und Freiflächen und Vandalismus benannt. Von hoher gesundheitlicher Problematik ist der Ambrosia-Befall auf einigen Flächen in Neu-Schmellwitz. Bezüglich der Aufwertungen von Grün- und Freiflächen im direkten Wohnumfeld in Neu-Schmellwitz wurden verschiedenen Ideen für neue Freiraumtypen entwickelt. Ein großer Wunsch sind u.a. Blumeninseln im Quartier und Frühjahrs- bzw. Sommerblüherwiesen, welche das Quartier optisch aufwerten sollen. Als potenzielle Bereiche für diese Maßnahmen wurden Flächen „Am Hopfengarten" oder auf dem „Schmellwitzer Platz" identifiziert. Für den bereits vorhandenen Bürgergarten oder den Bereich am Aktivspielplatz wurden Aufwertungen durch Baum- und Strauchpflanzungen mit essbaren Früchten (wie z.B. Obstbäume, Beerensträucher etc.) in Erwägung gezogen. Ebenso wurde der Wunsch nach der Anlage einer Hundewiese mit Sitzmöglichkeiten geäußert. Ein weiteres Anliegen war die temporäre Nutzung von Rückbauflächen für Freizeitaktivitäten durch Jugendliche, v.a. in der Nähe des Jugendtreffs in der Gotthold Schwela Straße.
Ziel des Modellprojektes ist es, die lokalen Akteure für Aufwertungsmaßnahmen zu aktivieren, für eine naturnahe Freiflächenpflege zu sensibilisieren sowie dabei die biologische Vielfalt zu fördern und Bienenweiden zu schaffen. Für die Umsetzung von Maßnahmen wurde durch die Teilnehmenden angeregt, Schulen und Kitas in die möglichen Pflanzaktionen einzubeziehen und für die Pflege einzelner Freiflächen eine Kooperation aus lokalen Akteuren, unterstützt von Mitgliedern aus Kleingartenanlagen einzugehen. Eine erste Kooperationszusage wurde bereits vom Wohnungsunternehmen Adler Wohnen Service gemacht.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit dem Projektteam auch direkt Wünsche, Ideen und Vorschläge mitzuteilen sowie Interesse für die Mitwirkung an Pflanzaktionen zu bekunden unter der Telefonnummer 0355/612-2715 bzw. per E-Mail an gruenflächenamt@cottbus.de .
Ein Treffen des Arbeitskreises „Green Urban Labs Cottbus" ist für Anfang Juli angedacht.