Ein weiteres Jahr in Folge hat die Tourismusbranche in Cottbus Steigerungen verbucht. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Übernachtungen gegenüber 2016 um 6,1 Prozent auf 276.218 und setzt damit eine neue Bestmarke.
Die Zahl der Gästeankünfte stieg nach Berechnungen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg ebenfalls um 3,3 Prozent auf 150.806. Gezählt wurde in Beherbergungsbetrieben mit zehn und mehr Betten. Im Jahr 2017 wurde der Tourismus in Cottbus erneut von Gästen aus dem Inland dominiert. Etwa jeder zehnte Übernachtungsgast reiste aus dem Ausland an und die meisten von ihnen kamen aus Polen, gefolgt von Österreich, den Niederlanden und der Schweiz.
Insgesamt besuchten Cottbus 14.157 internationale Gäste und blieben im Schnitt zwei Tage. Dadurch stieg die Zahl der internationalen Übernachtungen um 11,4 Prozent auf 28.566. Spitzenreiter bleiben die polnischen Nachbarn, gefolgt von Österreich, den Niederlanden und der Schweiz.
Mit einer Auslastung der angebotenen Beherbergungsbetten lag Cottbus im Jahresdurchschnitt bei 42,9 Prozent und 1,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Zum Vergleich: der Landesdurchschnitt liegt bei 41,1 Prozent.
Dies ist ein Beleg dafür, dass Cottbus trotz des verregneten Sommers als Reiseziel immer attraktiver wird und die Stadt mit Angeboten, die unabhängig vom Wetter genutzt werden können, punktet.
Maßgeblich besucherfördernd war die Koppelung zweier wichtiger und breitenwirksamer Ausstellungen: „Pückler. Babelsberg" der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Potsdam und die Ausstellung im Schloss Branitz „AUGUSTA von PREUSSEN. Die Königin zu Gast in Branitz". Nachweislich kamen dadurch neue Besucher- und Busreisegruppen nach Branitz.
Zweistellige Prozent-Zuwächse in den Wintermonaten erfreuen die Stadtvermarkter besonders. Zusätzlich zum renommierten FilmFestival lockte erstmals das „Turnier der Meister" im November viele Gäste in die Stadt und verhalf ihr zu überregionaler Bekanntheit. Das Stadtmuseum konnte mit Lesungen, Führungen und Sonderausstellungen wie bspw. der Weihnachtsausstellung „So viel Heimlichkeit…" weit mehr als 8400 Besucher begrüßen.
Dabei gilt es auch immer den Blick in die Region zu werfen. Cottbus als Städtereiseziel zu positionieren, gelingt immer erfolgreicher durch die enge Kooperation mit dem Spreewald. Die Produktkombinationen bspw. aus Kultur mit anderen Aktivitäten wie Radfahren und Wandern in landschaftlich reizvoller Umgebung erfreuen sich wachsender Beliebtheit, verbessern die Wahrnehmung von Cottbus als attraktive Stadt und erhöhen gleichzeitig die Aufenthaltsdauer der Touristen.
Die Congress, Messe und Tourismus GmbH (CMT) hat nach Angaben ihrer Geschäftsführerin Daniela Kerzel die ITB genutzt, um für Cottbus und die Region zu werben. Die CMT verzeichnet für das neue Tourismusjahr bislang stabile Buchungen bei Gruppenreisen. Es gebe aber einzelne Absagen und Nachfragen von Interessenten und Schulklassen, die auf die aufgeheizte Situation in der Stadt verweisen, so Kerzel. Andererseits hätten die ITB-Besucher großes Interesse an Cottbuser Angeboten gezeigt, die „wir nicht losgelöst vom Spreewald und der Region betrachten". So liege Aktivurlaub mit dem Radangeboten oder der Paddeltour zwischen Cottbus und Burg im Trend. Ein neuer Akzent werde mit einem Qualitätssprung bei Kutschfahrten durch den Branitzer Park gesetzt.
Die CMT wird sich Ende März erstmals mit den Cottbuser Offerten bei der Reisemesse im polnischen Katowice vorstellen.