Durch eine Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit erhält die Stadt Cottbus die Möglichkeit, im Bereich der alternativen nachhaltigen Wärmeversorgung zukünftig neue Wege zu gehen.
In Zusammenarbeit mit der LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co.KG soll ein Klimaschutzteilkonzept „Integrierte Wärmenutzung" erarbeitet werden. Ziel ist es, die Möglichkeit der Wärmenutzung aus kommunalem Abwasser der Stadt Cottbus zu untersuchen.
Ein großer Teil des Abwassers ist warmes Dusch-, Bade- oder Waschwasser. Das führt dazu, dass das Abwasser in der Kanalisation ganzjährig zwischen 12 und 22 Grad warm ist. Durch den Entzug von ca. zwei Grad dieser Wärme und durch den Einsatz von Wärmepumpen kann diese Energie, die bisher ungenutzt in die Kläranlage fließt, für das Beheizen von Gebäuden genutzt werden.
Im Fokus stehen hierbei öffentliche Gebäude der Stadt Cottbus, wie Schulen, Kindergärten und Wohngebäude. Deshalb werden Fachleute der Stadt und der LWG gemeinsam die Wärmepotenziale der Abwasserleitungen untersuchen und dann kommunale Gebäude in unmittelbarer Nähe betrachten. Ziel ist es, die Untersuchung bis Anfang 2018 abzuschließen und einen Maßnahmenplan vorzulegen, der zeigt, wie dieses Potenzial wirtschaftlich sinnvoll und im Einklang mit den Klimaschutzzielen der Stadt genutzt werden kann.
„Die LWG ist ein kompetenter Partner, der das notwendige Know-how besitzt, um gemeinsam mit der Stadt Cottbus eine für die Lausitz neuartige Technologie zu erforschen und praxisreif zu machen", sagt Umweltdezernent Thomas Bergner. „Wenn von der Energiewende die Rede ist, denken viele bislang nur an Windkraft oder Solaranlagen und damit an elektrischen Strom. Dabei rückt auch das Thema einer alternativen Wärmeversorgung immer mehr in den Fokus", so Bergner.
Der Technische Geschäftsführer der LWG Marten Eger ergänzt: „Wir unterstützen unseren Gesellschafter, die Stadt Cottbus, gern bei der Erstellung des Klimaschutzteilkonzeptes zum Thema ,Wärme aus Abwasser‘. Aus unserer Sicht ist es folgerichtig, sich der Untersuchung zur Energienutzung aus Abwasserkanälen zu widmen."
Die LWG beschäftigt sich auf ihren Anlagen bereits seit Jahren mit der Erzeugung regenerativer Energien. So wird zum Beispiel auf de Kläranlage Cottbus Biogas aus Klärschlamm sowie weiteren organischen Substraten verstromt und in Fernwärme umgewandelt.
Auf dem Gelände des Wasserwerkes Sachsendorf wird eine Photovoltaikanlage zur Eigenenergieerzeugung genutzt. Die vorhandenen Wasserbehälter werden mit angepasstem Pumpenregime zur Speicherung regenerativer Energie betrieben.