Das Witaj-Sprachzentrum und der Autor Timo Meškank haben erstmals eine Broschüre mit einer Sammlung sorbischer Vornamen vorgelegt. Das mehr als 70 Seiten starke Heft soll künftig im Standesamt, in Schulen und Kita mit Witaj-Sprachunterricht sowie weiteren Institutionen wie dem Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus ausgelegt werden und werdenden Eltern sowie Mitarbeitern von Behörden zur Verfügung stehen.
„Wir wollen damit den Umgang mit der Sprache anregen und Eltern ermutigen, ihren Kindern sorbische Namen zu geben", sagt Dr. Beate Brězan vom Witaj-Sprachzentrum. Dr. Christiane Piniek von der Arbeitsstelle für sorbisch-wendische Bildungsentwicklung Cottbus war eine der Gutachterinnen für die Namenssammlung: „Uns ist die Beschäftigung mit der Sprache wichtig. Deshalb gibt es die Broschüre kostenlos, um keine Hürden aufzubauen."
Am Mittwoch sind die ersten Exemplare an die Leiterin des Cottbuser Standesamtes, Annegret Sonnenfeld, übergeben worden.
Sorben und Wenden haben das Recht, ihre Namen in sorbisch-wendischer Schreibweise offiziell beglaubigen zu lassen, schreibt Autor Meškank in seinem Vorwort für die Broschüre. Mit dem Lexikon werde daher auch den Standesämtern ein autorisiertes Nachschlagewerk zur Verfügung gestellt. Im Cottbuser Standesamt habe es solche Wünsche allerdings bislang nur ein oder zweimal gegeben, so Annegret Sonnenfeld. Vielleicht ändere sich das jetzt. Die Broschüre sei für die Mitarbeiterinnen auf jeden Fall interessant und hilfreich für die Beratung.
Laut Meškank umfasse das Lexikon sorbisch-wendischer Vornamen etwa 1200 Eintragungen. Zur Broschüre ist außerdem eine Internetseite im Aufbau, die fortlaufend aktualisiert und ergänzt wird: www.sorbische-vornamen.de