Stadt Cottbus beauftragt Verkehrsunternehmen für weitere 22,5 Jahre mit dem ÖPNV
Die Cottbuser Stadtverordneten haben in ihrer Sitzung am 22. Februar 2017 beschlossen, die Cottbusverkehr GmbH für weitere 22,5 Jahre mit der Erbringung der Leistungen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Stadt Cottbus zu betrauen. Damit hat die Stadt Cottbus von der Möglichkeit einer Direktvergabe von ÖPNV-Leistungen Gebrauch gemacht.
„Mit dieser Direktvergabe sichern wir wichtige Arbeitsplätze in unserer Stadt. Erfahrungen aus umliegenden Landkreisen bestärken uns, dass wir den richtigen Weg gewählt haben. Jetzt werden wir uns gemeinsam dafür einsetzen, dass sich die Förderbedingungen im Land Brandenburg verbessern", erklärt Oberbürgermeister Holger Kelch.
„Die Direktvergabe des Linienbündels Stadt Cottbus ermöglicht es uns, auch in Zukunft einen sicheren, zuverlässigen und bedarfsorientierten Nahverkehr in Cottbus gewährleisten zu können", sagt Ralf Thalmann, Geschäftsführer der Cottbusverkehr GmbH. „Sie bietet dem Unternehmen Planungs- und den rund 240 Beschäftigten und Auszubildenden Arbeitsplatzsicherheit", ergänzt er.
Bevor die Beschlussvorlage zur Direktvergabe eines öffentlichen Dienstleistungsauftrages an die Cottbusverkehr GmbH in die städtischen Gremien eingebracht werden konnte, wurden zunächst gemeinsam mit der Stadt Cottbus die Inhalte und Ausgestaltung der Direktvergabe des Öffentlichen Dienstleistungsauftrages (ÖDLA) verhandelt. Im ÖDLA werden neben dem Bedarf an Personal und Fahrzeugen auch Vorgaben zur Qualitätssicherung und dem Fahrplanangebt im öffentlichen Personennahverkehr der Stadt Cottbus geregelt.
„Mit Inkrafttreten der Direktvergabe an die Cottbusverkehr GmbH haben sich die Stadtverordneten einmal mehr zu dem traditionsreichen Unternehmen, das seit 114 Jahren in Cottbus beheimatet ist, bekannt und die Voraussetzung für einen zukunftsfähigen ÖPNV in unserer Stadt geschaffen", erklärt Marietta Tzschoppe, Aufsichtsratsvorsitzende der Cottbusverkehr GmbH.
Die Vorabbekanntmachung der Direktvergabe erfolgte im Februar 2016 im EU-Amtsblatt. Bis Ende Mai 2016 konnten sich andere Verkehrsunternehmen um den Straßenbahn- und Busverkehr in der Stadt Cottbus bewerben. Einen konkurrierenden eigenwirtschaftlichen Antrag hat es nicht gegeben. „Mit der Direktvergabe haben wir eine wichtige Hürde auf dem Weg in eine langfristig gesicherte Zukunft genommen. Den Herausforderungen des Wettbewerbs im Ringen um neue und bestehende Fahrgäste oder nachhaltigen Investitionen in die Infrastruktur müssen wir uns aber auch weiterhin stellen", sagt Ralf Thalmann. „Mit durchschnittlich 30 Jahren haben unsere Straßenbahnen ihr technisches Lebensende quasi erreicht. Wir brauchen dringend barrierefrei zugängliche Neufahrzeuge, um den Anforderungen der jährlich rund 10 Millionen Fahrgästen auch zukünftig gerecht werden zu können", fasst Ralf Thalmann zusammen.