Die Städtepartnerschaft mit Saarbrücken hat Cottbus vor allem in den Anfangsjahren „unzählige Impulse" gegeben. „Viele Cottbuser hatten Dank dieser Partnerschaft erstmals die Möglichkeit, den damals so weit entfernten Westen direkt kennenzulernen. Später war die Saarbrücker Stadtverwaltung unentbehrliche Partnerin bei der Nachwende-Entwicklung von Cottbus", erklärt der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch anlässlich des 30. Geburtstages der Partnerschaft.
Die Kooperation beider deutscher Städte war am 18. März 1987 als eine der ersten zwischen Ost und West zunächst in Cottbus besiegelt worden. Aus diesem Anlass besucht der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch in der kommenden Woche (22. bis 24. März) die saarländische Landeshauptstadt. „Wir wollen dort ausloten, wie wir die Zusammenarbeit dort aktivieren können, wo es beiden Städten und Verwaltungen nutzt."
Wichtiger aber sei, dass die Partnerschaft genau dort gelebt werde, wo sie anfangs zumindest von offizieller Cottbuser Seite eher zurückhaltend gehandhabt wurde. So gibt es bis heute Kontakte und Besuche der Kanuvereine beider Städte. Eine der wichtigsten Früchte der Kontakte sei das Festival des osteuropäischen Films – das geht auf eine Idee des Gründers des Max-Ophüls-Festivals in Saarbrücken, Albrecht Stuby, zurück. Erst im Januar war dort das Cottbuser Festival in Saarbrücken mit einem Gastprogramm dabei.
Mit seinem Besuch, so Kelch, wolle er gemeinsam mit Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz an Gemeinsamkeiten und Bewährtes erinnern und einen realistischen Blick in die Zukunft wagen. Themen werden sein die Fragen rund um den Zuzug von Flüchtlingen, die Grenzlage beider Städte sowie Wirtschaftsförderung und Innovation.
Die Partnerschaft war am 18. März 1987 zunächst von der Cottbuser Stadtverordnetenversammlung beschlossen und anschließend von den Oberbürgermeistern Erhard Müller und Hans-Jürgen Koebnick im Theater der Stadt unterzeichnet. Gleiches wurde im Mai 1987 in Saarbrücken vollzogen.
30 Jahre nach Erhard Müller wird nunmehr Holger Kelch die Ehre zuteil, sich in das Goldene Buch der Stadt Saarbrücken eintragen zu dürfen.