Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Cottbus, Sabine Hiekel, lädt zum 01. Dezember 2016 zu einem Konzertabend gegen Gewalt an Frauen ein. Mit „Im Schlagschatten" präsentieren die Musikerinnen und Bühnenkünstlerinnen ANA & ANDA aus Karlsruhe um 18:00 Uhr im Saal des Stadthauses ein Konzert voller Lebensmut, Energie und der Vision eines gewaltfreien Umgangs miteinander.
ANA & ANDA engagieren sich seit vielen Jahren künstlerisch für Menschenrechte und gegen Gewalt. Klar und ungekünstelt erzählen sie mit ihren Liedern Geschichten. Das scheinbar harmlose Spiel eines Kindes mit seiner Puppe, die trügerische Dorfidylle bei Vollmond, der Tratsch über die Ehe-Flucht der Nachbarin – es sind die subtilen Zeichen häuslicher Gewalt, die ANA & ANDA aufgreifen. Oft kommen sie auch ohne Worte aus. Mit Akkordeon, Klavier, Perkussion und einem vietnamesischen Holzschlagzeug bringen sie auch Hoffnung und Zuversicht zum Ausdruck.
Zwischen den Musikstücken lesen ANA & ANDA aus den fiktiven Tagebucheinträgen einer von häuslicher Gewalt betroffenen Frau, die sich ihren Weg in ein gewaltfreies Leben mit Mut und der Unterstützung ihrer Mitmenschen gebahnt hat. So wird klar, dass häusliche Gewalt keine Privatsache ist, sondern die ganze Gesellschaft etwas angeht.
ANA & ANDA stehen für ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben ein. „Verändern können wir die Dinge nur, wenn wir selbst aktiv werden, anstatt weg zu gucken", sagen sie.
Für die Teilnahme am Konzert gegen Gewalt an Frauen ist eine Anmeldung bei Sabine Hiekel unter der Telefonnummer 0355/612-2018 oder per E-Mail an Sabine.Hiekel@cottbus.de bis zum 30. November erforderlich. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen zu ANA & ANDA sind im Internet unter http://konzert.anaundanda.de abrufbar.
In Cottbus registrierte die Polizei im Jahr 2015 195 angezeigte Fälle häuslicher Gewalt. In 82,1 Prozent der Fälle waren Frauen die Opfer. Gegenüber dem Jahr 2014 stieg die Zahl der Anzeigen wegen häuslichen Gewalt um 50 registrierte Fälle. Die Dunkelziffer derjenigen, die nicht zur Polizei gehen, wird deutlich höher geschätzt. Nach einer Studie der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern werden über 98 Prozent der Fälle nicht zur Anzeige gebracht (Stand: Dezember 2015).
Wie die aktuell veröffentliche Statistik des Bundeskriminalamtes belegt, sind Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt in Deutschland an der Tagesordnung (Partnerschaftsgewalt - Kriminalstatistische Auswertung - Berichtsjahr 2015).