In den früheren Kindertagesstätten in der Helene-Weigel-Straße und in der Schopenhauer Straße werden künftig Flüchtlingsfamilien untergebracht. Der Einzug beginnt in diesen Tagen. Beide Einrichtungen waren in den zurückliegenden Monaten hergerichtet worden. Die Anwohner sind in der vergangenen Woche per Aushang informiert worden.

In der Helene-Weigel-Straße stehen damit weitere 49 Plätze zur Verfügung, in der Schopenhauer Straße 103. Die Kosten für Umbau und Ausstattung der beiden zuletzt leerstehenden Kitas lagen bei insgesamt etwa 530.000 Euro. Das Geld wird komplett von Bund und Land erstattet.

Auch wenn die Zugangszahlen in diesem Jahr deutlich zurückgegangen sind, hat die Stadt Cottbus seit Januar 355 Flüchtlinge neu aufgenommen und untergebracht (Stand: 13. Juni). Da es keine Prognose seitens des Bundes gibt, lässt sich die Zahl der zu erwartenden Flüchtlinge, die in diesem Jahr nach Cottbus kommen, nur schätzen. Die Stadtverwaltung orientiert sich dabei an den Werten des Vorjahres, als etwa 1.000 Menschen in Cottbus aufgenommen wurden.

Die Stadt setzt dabei wie schon im vergangenen Jahr auf eine kontinuierliche und langfristige Vorbereitung. Dabei werden Flüchtlinge nach einer Eingewöhnungs- und Orientierungszeit auf Unterkünfte im gesamten Stadtgebiet verteilt. Insgesamt gibt es in Cottbus derzeit mehr als 1.200 Plätze in Gemeinschaftsunterkünften sowie Verbund- oder Übergangswohnungen.

Ein weiterer Standort wird, wie angekündigt, in der früheren Zulassungsstelle im Gewerbeweg in Schmellwitz umgebaut.

Dort entstehen gut 110 Plätze. Die Kosten für Bau und Ausstattung liegen bei etwa 230.000 Euro. Mit dem ersten Bezug wird im Juli/August gerechnet.

Gleichzeitig prüft die Stadtverwaltung, im Gegenzug bislang teurer angemietete Unterkünfte nach und nach aufzugeben. So können Kosten gespart werden. Ein Teil der davon betroffenen Wohnungen soll danach für Flüchtlinge genutzt werden, die aus der Zuständigkeit der Stadt in die des Jobcenters wechseln. Weitere Wohnungen werden nicht mehr maximal belegt. So entsteht auch ein Puffer für kurzfristige Zuweisungen.

Aktuell verzeichnet die Stadt Cottbus den Zuzug von Familien, die zu Verwandten oder Bekannten ziehen und teilweise in deren Wohnungen Unterschlupf suchen. Das führt zu Überbelegungen von Wohnraum. Kommune und Vermieter müssen hier steuernd eingreifen. Abzuwarten bleibt, wie sich geplante Bundesregelungen, unter anderem zur Residenzpflicht, auswirken werden.

Für Fragen von Anwohnern besteht weiterhin die Rufnummer 0355 612-4000 sowie die E-Mail-Adresse fluechtlinge@cottbus.de .