Die Stadt Cottbus setzt im Kampf gegen rechte Umtriebe und Gewalt weiter auf eine aufgeschlossene demokratische und gefestigte Stadtgesellschaft und auf Bildung. Es gebe keinen Grund, die Situation zu beschönigen, erklärte Oberbürgermeister Holger Kelch am Dienstag. Gefordert seien neben der Verwaltung vor allem Eltern, Schule, Vereine und letztlich alle demokratischen Kräfte in der Stadt. Es sei aber völlig überzogen, deshalb von einem "rassistischen Ausnahmezustand" in der Stadt zu reden. Mit diesen Worten wird der Sprecher der Opferperspektive, Martin Vesely, am Dienstag in einem Zeitungsbeitrag (PNN) zitiert. „Das ist eine unnötige Wortwahl, die weder jemanden von Straftaten abhält noch diejenigen ermutigt, die sich in Cottbus den Problemen stellen", so Kelch. Die Formulierung missachte die vielen ehrenamtlichen Helfer, die sich um ausländische Studierende an der BTU Cottbus-Senftenberg und um Flüchtlinge kümmern.
Es sei müßig zu debattieren, wie sich die Zahlen rechter Straftaten entwickelt hätten, da Opferperspektive und Polizei unterschiedliche Zählweisen verwendeten. Die Polizei kann nur registrieren, was angezeigt wird. Die Opferperspektive spricht von einer Verdreifachung von 10 auf 28 Taten. OB Holger Kelch rief erneut alle Cottbuserinnen und Cottbuser auf, sich als Zeugen zur Verfügung zu stellen, wenn sie von Straftaten Kenntnis haben. So könne man Aufklärung der Taten und die Verfolgung der Täter ermöglichen und unterstützen.