Der Vorsitzende der Fachjury, Prof. Heinz Nagler, kann die neuen Vorschläge für die Stadtpromenade Cottbus „guten Gewissens empfehlen". Das sagte der BTU-Professor in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Bau und Verkehr, in der die Ideen und ein Modell durch die Planungsgruppe Prof. Sommer aus Cottbus präsentiert wurden. Die EKZ Stadtpromenade GmbH will etwa 18 Millionen Euro an dem derzeit brach liegenden und lange umstrittenen Standort investieren. Laut Prof. Nagler, der im Sommer eine die Vorplanungen begleitende Fachjury leitete, bilde der jetzt vorgestellte Entwurf einen „städtebaulichen Mehrwert für Cottbus". Die Ideen der vom Investor beauftragten Planungsgruppe seien „architektonisch ambitioniert". Die Empfehlungen der Jury sowie aus der Bürgerbeteiligung im Sommer anhand von drei Entwürfen anderer Büros seien aufgenommen und berücksichtigt worden, so Nagler. Der Investor will noch im Dezember einen Bauantrag einreichen.
Der Neubau zwischen Blechen-Carré und Hochhaus Berliner Platz werde ein Scharnier bilden zur Stadthalle und zur Spreegalerie sowie zum Platz am Stadtbrunnen mit dem Übergang zur Einkaufsstraße Sprem. Das Gebäude bietet Platz für Handel, teils großflächig für Ankermieter, für Gastronomie, Gewerbe und möglicherweise auch für Loftwohnungen im Dachgeschoss. Die Keller, in denen sich einst unter anderem die Bowlingbahnen und eine Diskothek befanden, sollen ausgebaut werden. Sie könnten laut Investor Vereinen zur Verfügung stehen. Das Erdgeschoss rückt unmittelbar an die Geschäfte der Wohnscheibe Stadtpromenade heran.
Geplant sind zwei sogenannte Stadtfenster auf dem Obergeschoss. Diese weisen in 16 bzw. 18 Metern Höhe zur Stadtmauer und zur Stadthalle. Das Erdgeschoss soll mit viel Glas gestaltet werden. Es öffnet sich damit zur neuen grünen Flaniermeile entlang der Straßenbahngleise. Die Eckbereiche am Berliner Platz sowie am Blechen-Carré sollen mit Cafés ausgestattet werden. Das neue Einkaufszentrum werde Zugänge vom Berliner Platz, vom Blechen-Carré – jeweils in eine Mall – sowie von der Stadtpromenade durch die Wohnscheibe haben, so die derzeitigen Pläne. An Details wird aber noch gearbeitet.
Vorgesehen ist, dass die Cottbuser Stadtverordneten im Januar/Februar kommenden Jahres die öffentliche Auslegung der Pläne beschließen. Ohne weitere gravierende Planänderungen könnte das Vorhaben dann im März/April von den Abgeordneten endgültig auf den Weg gebracht werden. Parallel wird ein Baubeginn vorbereitet. Wenn diese Zeitschine eingehalten werden kann, rechnet der Investor mit einer Eröffnung des Hauses im Herbst 2017. Parkplätze für das neue Zentrum gebe es bereits im Blechen-Carré; die Differenz zur baugesetzlich vorgeschriebenen Menge werde finanziell „abgelöst". Es gebe in der Innenstadt vor allem in den umliegenden Parkhäusern ausreichend Stellflächen. Investor René Becker erwartet, dass die Kaufkraft aus der City sowie der Stadt selbst kommt und nicht vordergründig aus dem weiteren Umland.
Angepasst werden durch die Stadt zudem die Pläne für den heutigen Postparkplatz. Ziel ist es, Flächen für eine künftige Bebauung von Teilen des Platzes durch Investoren im Blick zu behalten.