Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber hat heute Lottomittel in Höhe von knapp 20.000 Euro symbolisch an die Handwerkskammer Cottbus (HWK) übergeben. Mit dem Geld und mit Eigenmitteln der HWK werden vierwöchige Willkommenskurse für Flüchtlinge finanziert. Ziel ist, die Frauen und Männer in eine Ausbildung oder in ein Arbeitsverhältnis im südbrandenburgischen Handwerk zu bringen.
Vorerst 17 Flüchtlinge im Alter zwischen 20 und 30 Jahren aus Eritrea, Tschad, Afghanistan, Pakistan und Syrien nehmen an dem ersten HWK-„Willkommenskurs" im Berufsbildungs- und Technologiezentrum in Gallinchen teil. Sie erhalten Sprachunterricht, besuchen Handwerksunternehmen, testen ihre handwerklichen Fähigkeiten und lernen die Region kennen. Im November startet der nächste Kurs mit bis zu 20 Teilnehmern im Lehrbauhof in Großräschen. Weitere Kurse im gesamten Kammerbezirk, der die Landkreise Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und Cottbus umfasst, sind in Vorbereitung.
Zahlreiche Handwerksbetriebe sind bereit, Flüchtlinge auszubilden und gelernten Handwerkern einen Arbeitsplatz anzubieten. Das hat unlängst die HWK-Konjunkturumfrage belegt. „Die Aufnahme der Flüchtlinge in unserer Region kann nur erfolgreich gelingen, wenn die Menschen Verbindungen knüpfen, statt in Gemeinschaftsunterkünften zur Untätigkeit verbannt zu sein", sagt Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer Cottbus. „Wir wollen ihnen zeigen, welche Chancen es im südbrandenburgischen Handwerk gibt und wie lebenswert unsere Region ist."
Dazu Wirtschaftsminister Albrecht Gerber: „Das Projekt ist ein guter Beitrag zur Integration von Flüchtlingen und zugleich zur Fachkräftesicherung im Brandenburger Handwerk. Viele der oftmals jungen Frauen und Männer, die zu uns kommen, haben Berufserfahrung und sind hoch motiviert. Die Willkommenskurse der Handwerkskammer Cottbus zeigen, welche vielfältigen Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten ihnen das Handwerk bieten kann. Den jungen Flüchtlingen helfen diese Kurse, sich auf eine betriebliche duale Berufsausbildung vorzubereiten oder leichter den Einstieg in ein Arbeitsverhältnis zu schaffen.
„Ihm sei bewusst, dass die hohe Zahl von Flüchtlingen Brandenburg derzeit vor eine der größten Herausforderungen seit Wiedergründung des Landes vor 25 Jahren stelle, sagte Minister Gerber. „In diesen 25 Jahren hat der Osten Deutschlands selbst erlebt, was Solidarität bedeutet. Denn ohne die Hilfe von außen wäre der Wiederaufbau unseres Landes nicht möglich gewesen. Und auch deshalb ist es meine Überzeugung: Wir haben eine Verantwortung, Flüchtlinge menschenwürdig zu empfangen und ihnen die Hand zu reichen. Dazu trägt auch das Flüchtlingsprojekt der Handwerkskammer Cottbus bei, das wir daher gern mit Lottomitteln unterstützen", erklärte er abschließend.