Oberbürgermeister Holger Kelch hat den neuen Diskussionsansatz zu einer möglichen Verwaltungsstrukturreform im Land Brandenburg begrüßt. Dieser von Innenminister Karl-Heinz Schröter am Mittwochabend in Cottbus ins Spiel gebrachte Vorschlag sei hilfreich, um die teils emotional geführte Debatte zu erweitern und um Alternativen zu bereichern. Schröter hatte in Cottbus erklärt, vorstellbar sei auch, Verwaltungen zusammenzuführen ohne dazu Kreisgrenzen ändern zu müssen. Bislang hatte das Land Pläne für eine Kreisgebietsreform mit einer Reduzierung der Zahl der Landkreise und dem Verlust der Kreisfreiheit unter anderem für Cottbus vorgestellt.
Kelch sieht in dem neuen Ansatz auch einen Erfolg der Kampagnen, die in Brandenburg an der Havel, in Frankfurt (Oder) und jetzt in Cottbus mit „Wir sind so frei" auf die Werte der Kreisfreiheit für die Städte hingewiesen haben.
Die Cottbuser Stadtverwaltung habe mit ihrer Plakat- und Postkartenaktion ein Votum der Stadtverordneten umgesetzt. Diese hatten sich mehrheitlich für den Erhalt der Kreisfreiheit ausgesprochen. Kelch: „Unser Anliegen war es, die Cottbuserinnen und Cottbuser über die für die Zukunft der Stadt immens wichtige Frage zu informieren und zu sensibilisieren." Der übervolle Saal am Mittwoch habe das große Interessen gezeigt, die Kampagne insofern gewirkt. Die Kosten lagen bei etwa 14 000 Euro aus dem städtischen Haushalt.