Die Stadt Cottbus wird in diesem Jahr etwa 900 Flüchtlinge aufnehmen. Das folgt aus der Prognose des Bundesinnenministeriums vom Mittwoch. Demnach wird Deutschland in diesem Jahr etwa 800.000 Flüchtlinge unterbringen müssen, das Land Brandenburg rechnet mit einem Zugang von fast 25.000 Menschen. Die bislang geltende Prognose ging für die Stadt Cottbus von 548 Flüchtlingen aus, die Verwaltung hatte vorsorglich mit 650 geplant.
„Wir brauchen in den bevorstehenden Wochen und Monaten eine spürbare Erweiterung der Kapazitäten", sagt Sozialdezernent Berndt Weiße. Man gehe davon aus, dass der Zuzug auch im kommenden Jahr nicht abebben wird. Voraussichtlich vor allem in den Wintermonaten werden Flüchtlinge in Größenordnungen in die Stadt vermittelt. Der Dezernent bekräftigt die Forderung der Kommunen, weitere bürokratische Hürden abzubauen, beispielsweise im Planungsrecht, sowie für die notwendige Finanzierung der Aufgaben durch Bund und Land zu sorgen.
Eine Arbeitsgruppe der Stadtverwaltung überprüft fortlaufend eine Liste mit möglichen Gebäuden oder Wohnblöcken, die für die Unterbringung von Flüchtlingen infrage kommen. Vorbereitet wird bereits eine Containersiedlung im Stadtteil Schmellwitz, in die ab 1. September zunächst 40 Personen einziehen sollen. Die Kapazität der Container liegt bei etwa 100 Plätzen. Im Stadtteil werden von der kommunalen Gebäudewirtschaft GmbH zudem Wohnungen bereitgestellt. Ziel bleibe es, so Oberbürgermeister Holger Kelch, den sozialen Frieden in der Stadt zu wahren. Dennoch werde man angesichts der neuen Zahlen auch an Notfallvarianten arbeiten.