Mitihrer Betonkonstruktion „Cottbuser Postkutsche" errangen die beteiligten drei Studentinnen und acht Studenten in der am 19. und 20. Juni in Brandenburg/Havel ausgetragenen 15. Deutschen Betonkanu-Regatta den dritten Platz in der Offenen Klasse. Damit konnte das Bootsbau-Team aus den Studiengängen Bauingenieurwesen sowie Civil and Facility Engineering der BTU Cottbus-Senftenberg erneut bei einem bundesweiten Wettbewerb mit internationaler Beteiligung hervorragend punkten.
Etwa 1.000 Studierende aus 45 Universitäten und Fachhochschulen aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Österreich, Polen und Finnland starteten auf dem Beetzsee mit ihren Wasserfahrzeugen - entweder in der Wettkampfklasse mit Betonkanus oder der Offenen Klasse unter dem Motto "Ist aus Beton und schwimmt". Wesentliche Kriterien bei der Bewertung in der Offenen Klasse waren Originalität, Konstruktion, Betontechnologie, Gestaltung und Ausstattung sowie Präsentation. Auf den ersten Platz kam das Team der TU Dresden mit einem Schaufelraddampfer aus Beton, gefolgt von dem Team der FH Kärnten in Österreich mit einem schwimmenden Baugerät.
Nach den bisherigen drei Teilnahmen mit dem Wasserflugzeug "Gurkenflieger", dem Riesenfußball "geBALLte energie" und dem Schaufelradbagger "KOHLEbeißer" mit jeweils ersten Plätzen in der "Offenen Klasse" konnte das Team aus der Fakultät 8 der BTU Cottbus-Senftenberg mit der Betonkonstruktion "Cottbuser Postkutsche" an seine bisherigen Erfolge im Rahmen des Wettbewerbes anknüpfen. Ausgetragen wird die Betonkanu-Regatta alle zwei Jahre von der deutschen Zement- und Betonindustrie.
Für die Postkutsche wurde eine Rahmenkonstruktion aus Beton gefertigt, an der die gelb eingefärbten und nicht gestrichenen einen Zentimeter dicken Platten, Fenster- und Türelemente aus Hochleistungsbeton befestigt wurden. Das Fahrwerk besteht aus zwei Betonachsen und vier voll funktionsfähigen Betonrädern. Eine besondere Herausforderung waren die zwischen Fahrwerk und Rahmenkonstruktion angeordneten Blattfedern aus hochfestem Beton mit Spezialbewehrung. Eine weitere Besonderheit mit hohem Anspruch an die technologische Umsetzung war das Cottbuser Stadtwappen. Dazu wurde mittels einer CNC-Fräsmaschine eine Positivschalung aus Schaumstoff und im zweiten Schritt ein Negativabdruck aus einem Spezialsilikon hergestellt und dieser dann mit rot durchgefärbtem Feinbeton vergossen.
Um den hohen Anforderungen an die Wasserdichtigkeit sowie Schlag-, Stoß-, Biege- und Druckbeanspruchung und nicht zuletzt an die optische Qualität der ebenfalls nur einen Zentimeter dicken Bauteile des Pontonsystems gerecht zu werden, wurden mit Glasfasertextilien bewehrte Hochleistungsbetone verwendet. Und was wäre die Cottbuser Postkutsche ohne Pferd und Kutscher? Der studentische Postkutscher führte das Team und sein Gefährt mit einem im Gegensatz zur Kutsche nicht aus Beton bestehenden Pferd sicher über das Wasser bis auf das Siegertreppchen.
Insgesamt waren zahlreiche ingenieurtechnische Aufgaben zu bewältigen, angefangen von der Herstellung verschiedener Schalungen, CAD-Zeichnung der gesamten Konstruktion, Berechnung der Auftriebs- und Schwimmstabilität, labortechnische Prüfung von Einzelbauteilen bis hin zur betontechnischen und konstruktiven Umsetzung. Ohne Sponsoren wäre dieses aufwändige Projekt nicht möglich gewesen. Für die Unterstützung bedankt sich das Betonboot-Team unter Leitung von Prof. Gert Gebauer herzlich.