Die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft EGC mbH hat für den Zeitraum von 2006 bis 2013 eine positive Bilanz vorzuweisen. So konnten die jährlichen Gesellschafterzuschüsse von rund 1,2 Mio. Euro auf 0,597 Mio. verringert werden. Gleichzeitig wurden im gleichen Zeitraum die Fremddarlehen von ursprünglich 2,8 Mio. Euro auf null reduziert. Die Umsatzerlöse aus Grundstücksverkäufen liegen pro Jahr durchschnittlich bei 295.630 Euro. Im Jahr 2006 waren in der EGC mbH acht Mitarbeiter beschäftigt; trotz Übernahme weiterer Leistungen wurde die Mitarbeiteranzahl auf fünf verringert.
Seit der Umstrukturierung der EGC mbH im Jahr 2004 wurden in Cottbus mehr als 3.200 Arbeitsplätze neu geschaffen, ein Großteil im Servicecenter- und Dienstleitungsbereich. Von 2006 bis 2013 entstanden davon 1.213 neue Arbeitsplätze vor allem im Bereich der ingenieurtechnischen Berufe sowie in der Verarbeitung und Logistik. Mehr als 1.800 Arbeitsplätze konnten durch die Unterstützung der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Cottbus gehalten werden. Das seit 2010 eröffnete Technologie- und Forschungszentrum Cottbus ist zu 100 Prozent ausgelastet.
Fördermittel in Höhe von 613.300 Euro konnten durch Beteiligung der EGC mbH an den Projekten „urban creative poles" (Unterstützung der Kreativwirtschaft), „DEPLINNO" (grenzübergreifende Vernetzung kleiner und mittlerer Unternehmen mit Hochschulen) sowie „GRW-Regionalbudget" (nichtinvestive Maßnahmen zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur) in den letzten vier Jahren für die Region akquiriert werden. Die Fortführung des „GRW-Regionalbudgets" für den Zeitraum bis 2017 mit insgesamt bis zu 450.000 Euro Förderung wurde beantragt.
Oberbürgermeister Frank Szymanski zeigt sich angesichts der Entwicklung der EGC mbH in den vergangenen Jahren zufrieden: „Die Bilanz der EGC mbH dokumentiert, dass insbesondere seit 2006 mit weniger öffentlichen Zuschüssen und der Ablösung aller Fremddarlehen gut gewirtschaftet wurde. Gleichzeitig konnten in diesem Zeitraum Neuansiedlungen generiert werden, die hochwertige Ingenieurarbeitsplätze schaffen und somit unseren Hochschulabsolventen eine berufliche Perspektive in Cottbus bieten. Natürlich wünsche ich mir viele weitere, vor allem gut bezahlte Arbeitsplätze in Cottbus. Deshalb werden wir unsere Ansiedlungsstrategie unter verstärkter Nutzung der Hochschulpotenziale fortsetzen und die Entwicklung und Vermarktung des TIP, des Technologie- und Industrieparks Cottbus, vorantreiben."
Die EGC mbH hat 2010 trotz Personalreduzierung den Bereich der Unternehmensentwicklung und -förderung als zusätzliche Dienstleistung für bestehende Unternehmen von der Stadtverwaltung Cottbus übernommen. Hierdurch konnten im Rahmen der Standorterweiterung und -sicherung Leistungen angeboten werden, die beispielsweise von der Knappschaft Bahn/See, der Walther Services Cottbus GmbH oder der Arvato Direct Services Cottbus GmbH erfolgreich genutzt werden. Durch die Übernahme des Vermarktungsauftrages für das Technologie- und Forschungszentrum Cottbus konnten die Unternehmen Loge Deutschland GmbH, Stockinger Safety First Class GmbH, Euro-K GmbH und ecc GmbH in diesem Gebäude angesiedelt werden. Allein diese vier Unternehmen beschäftigen hier mehr als 20 Ingenieure und Hochschulpraktikanten und lasten das gesamte Gebäude zu 100 Prozent aus.
Weitere Ingenieurarbeitsplätze entstanden durch die Ansiedlung der UKA/ Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG im Jahr 2011. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 58 Mitarbeiter am Standort Cottbus. Jüngstes Beispiel für die Schaffung von hochqualifizierten Arbeitsplätzen ist die Ansiedlung der IBAR Systemtechnik GmbH in Cottbus. Am 04.06.2014 wird das Unternehmen offiziell starten und bei optimalem Verlauf in den nächsten Jahren ca. 100 Ingenieure beschäftigen, überwiegend Absolventen der BTU Cottbus-Senftenberg. Für das verarbeitende und produzierende Gewerbe stehen Ansiedlungen wie die RT Edelstahltechnik GmbH und die PX Kabel GmbH. Letztgenanntes Unternehmen plant den Start im August 2014 auf dem Gelände des TIP mit 25 Mitarbeitern.
Im Zeitraum von 2006 bis 2013 entwickelte sich die Wirtschaftsstruktur kontinuierlich positiv in Richtung mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigte Personen im produzierenden- und verarbeitenden Gewerbe. Dieser Anteil stieg von 8,5 Prozent in 2006 auf 12,0 im Jahr 2013. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, entwickelte sich von 2006 bis zum 31.12.2013 wie folgt: 2006 17,5 Prozent, 2013 11,5 Prozent. Im April 2014 verbesserte sich die Arbeitslosenquote um weitere 0,2 Prozent auf 11,3.