Die Stadt Cottbus erhält erneut Fördermittel für die Infrastruktur. Brandenburgs Bauminister Jörg Vogelsänger übergibt am heutigen Freitag Fördermittelbescheide für den Um- und Ausbau der ehemaligen Sparkasse zum Stadtmuseum, für den Ausbau von frei gewordenen Theaterbereichen zu Mehrzweck- und Besucherräumen und für die Straße der Jugend. Oberbürgermeister Frank Szymanski freut sich über die große Unterstützung der Stadt Cottbus durch das Land: „Nach dem Kinder- und Jugendtheater Piccolo, dem Glad-House, der Bahnhofstraße und dem Park&Ride-Parkplatz am Bahnhof können wir nun weitere sichtbare Verbesserungen unserer soziokulturellen Infrastruktur vornehmen. Insgesamt übergibt das Land heute Fördermittel in Höhe von über fünf Millionen Euro. Dafür sind wir sehr dankbar und sehen darin auch eine Anerkennung für unsere Arbeit.“
Staatstheater
Das Staatstheater in Cottbus zählt zu den beeindruckenden Theaterbauten des sezessionistischen Jugendstils in Europa. Es wurde nach Entwürfen des Architekten Bernhard Sehring innerhalb von 16 Monaten gebaut und im Jahre 1908 mit Lessings Lustspiel „Minna von Barnhelm” eröffnet. 1992 wurde das Stadttheater zum Staatstheater Cottbus berufen und ist bis heute das einzige Staatstheater in Brandenburg. Damit es auch in den kommenden Jahren zu einem der schönsten und beliebtesten Theaterhäuser im Land Brandenburg zählt, sollen die bereits im Jahre 2004 begonnenen Baumaßnahmen zur Komplettsanierung fortgeführt werden und im Jahre 2014 zum Abschluss kommen.
Mit der Übergabe des Zuwendungsbescheides aus dem Förderprogramm nachhaltige Stadtentwicklung aus Mitteln der Förderung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 1.185.718 Euro durch die Bewilligungsbehörde, das Landesamt für Bauen und Verkehr, wird der 5. Bauabschnitt 2014 ermöglicht. Die Gesamtinvestitionssumme beträgt 1.580.958 Euro und setzt sich zusammen aus 75 % EFRE-Fördermitteln in Höhe von 1.185.718 Euro sowie Eigenmitteln der Stadt Cottbus in Höhe von 395.240 Euro. Inhaltlich erfolgt die Umnutzung der ehemaligen Tischlerei im Erdgeschoss des Funktionsgebäudes zu einem multifunktionalen Mehrzweckraum mit integrierter Kantine und einem für die Öffentlichkeit zugänglichen Gastraum, die Umnutzung der derzeitigen Mitarbeiterkantine zum Besucherservice sowie der Abschluss der brandschutztechnischen Ertüchtigung der elektrischen Leitungsanlagen.
Stadtmuseum
Das markante, denkmalwürdige Gebäude in der Bahnhofstraße 22, welches 1937 als Sparkasse errichtetet wurde, ist durch seine Gebäudestruktur mit der großen Schalterhalle für eine öffentliche Nutzung geradezu prädestiniert. Mit der Zuwendung aus dem Förderprogramm nachhaltige Stadtentwicklung aus Mitteln der Förderung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 1.583.364 Euro durch das Land Brandenburg wird die Sanierungsmaßnahme und der Umbau zum Stadtmuseum ermöglicht. Die Gesamtinvestitionssumme beträgt 2.111.152 Euro und setzt sich zusammen aus 75 % EFRE-Fördermitteln in Höhe von 1.583.364 Euro sowie Eigenmitteln der Stadt Cottbus in Höhe von 527.788 Euro. Durch diese Förderung besteht die einzigartige Möglichkeit, die Stadtgeschichte von Cottbus in einem angemessenen und repräsentativen Ausstellungshaus zu präsentieren.
Zukünftig werden Besucher das Stadtmuseum durch das Eingangsportal in der Bahnhofstraße betreten und über die vorhandene Treppenanlage oder mittels eines Aufzuges in den Schalterraum gelangen. Inhaltlich werden sich die Ausstellungsräume über den Bereich des ehemaligen Tresorraumes im Untergeschoss, der ehemaligen Schalterhalle im Erdgeschoss und der kleinteiligen Raumstruktur im ersten Obergeschoss verteilen. Durch das Entfernen von Raumtrennwänden wird im zweiten Obergeschoss die Büroraumstruktur verändert, sodass dieser Bereich nach der Sanierung hervorragende Bedingungen für die museumspädagogische Arbeit bietet. Brandschutztechnische und energetische Belange sowie die Barrierefreiheit sind bei der Sanierung berücksichtigt.
Der Ankauf des Gebäudes erfolgte bereits im Oktober 2013. Der Kaufpreis von 255.000 Euro wurde durch die Zuwendung von Städtebaufördermitteln aus dem Förderprogramm Stadtumbau/Aufwertung in Höhe von rund 170.000 Euro kofinanziert. Diese Fördermittel werden von Bund und Land je hälftig getragen. Der Eigenmittelanteil der Stadt Cottbus betrug rund 85.000 Euro. Durch die Genehmigung eines vorzeitigen Maßnahmebeginns bestand die Möglichkeit, mit den ersten Bauleistungen schon Mitte März 2014 zu beginnen. Damit soll das ehrgeizige Ziel der Baufertigstellung bis Dezember 2014 unterstützt werden.
Straße der Jugend
Die Straße der Jugend als wichtige Nord-Süd-Verbindung weist besonders im Abschnitt vom Stadtring bis Breithaus erhebliche Defizite sowohl im Straßenzustand als auch in der Benutzerfreundlichkeit für alle Verkehrsteilnehmer auf. Seit 2008 wird der Ausbau der Straße geplant. Mehrere Varianten wurden erarbeitet und mussten aus finanziellen Gründen wieder verworfen werden. Mit der Erarbeitung der jetzt umzusetzenden Variante wurde ein Kompromiss gefunden, der technischen und finanziellen Vorgaben gerecht und auch von der Bürgerschaft mitgetragen wird. Der Unterstützung des Innenministeriums sowie des Infrastrukturministeriums des Landes Brandenburg ist es zu verdanken, dass die dringend erforderliche Maßnahme endlich umgesetzt werden kann. Es kommen sowohl Mittel aus dem Finanzausgleichsgesetz des Landes Brandenburg als auch Fördermittel nach der Richtlinie zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse zum Einsatz. Es ist so möglich, diesen Straßenabschnitt, der jährlich hohe Summen in der Straßenunterhaltung kostete, endlich von Grund auf zu erneuern.
Die Baumaßnahme hat ein Investitionsvolumen für die Stadt von 3.557.000 Euro. Dafür wurden aus dem Finanzausgleichsgesetz des Landes Brandenburg FAG-Mittel in Höhe von 2.042.000 Euro und aus dem Programm Rili für kommunalen Straßenbau zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse des Landes Brandenburg 1.330.000 Euro bereitgestellt. Die Straßenbaumaßnahme ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Cottbus, der LWG GmbH & Co. KG, von Cottbusverkehr und den Stadtwerken. Die Straße erhält künftig beidseitig Geh- und Radwege; die Situation am Knoten Breithaus wird durch einen Umbau, einschließlich Gleisanpassung und Ausstattung mit einer Lichtsignalanlage, übersichtlicher und sicherer gestaltet. Auch für den ruhenden Verkehr wird gesorgt. Es werden ein Parkstreifen und diverse Stellplätze eingerichtet. Die meisten Bäume mussten für die Baumaßnahme weichen, aber mit der Straßenbaumaßnahme erfolgen Neupflanzungen und die Gestaltung von neuen Grünflächen. Im Rahmen der Straßenbauarbeiten werden durch die LWG GmbH & Co. KG der Mischwasserkanal saniert und die Trinkwasserleitung erneuert. Durch die Stadtwerke Cottbus werden Arbeiten an Fernwärme-, Gas- und Elektroleitungen durchgeführt.
Mit dem Bau dieses Abschnitts wird ein wichtiger Teil des Hauptstraßennetzes erneuert, und es werden die Bedingungen sowohl für die Anlieger als auch für sämtliche Nutzer der Straße verbessert.