Überwachung des fließenden Verkehrs

44.614 Geschwindigkeitsverstöße musste der Fachbereich Ordnung und Sicherheit der Stadt Cottbus im Jahr 2013 registrieren. Dies sind 2.453 mehr als im Vorjahr. Damals waren 42.161 Fahrzeugführer zu schnell in Cottbus unterwegs. Die Zahl der festgestellten Fahrzeugführer, welche die rote Ampel missachteten, sank im Vergleich zu 2012 von 1.362 auf 837. Die höhere Anzahl von Verstößen gegen Geschwindigkeitsregeln ist u. a. darauf zurückzuführen, dass die Einsatzzeiten der Messtechnik nach Hinweisen von Cottbusern auf die Abend- und Nachtstunden schwerpunktmäßig erweitert wurden, wobei der täglichen Schulwegsicherung in den Morgenstunden auch im Jahr 2013 die höchste Priorität eingeräumt wurde.

„Die nach wie vor hohe Anzahl von Temposündern zeigt uns, dass die Überwachung von Geschwindigkeitsbeschränkungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Senkung von Unfallzahlen unerlässlich ist", so der Leiter der Straßenverkehrsbehörde Cottbus, Manuel Helbig.

Mobile Geschwindigkeitsmessung und Schulwegsicherung

Der Radarwagen der Stadt Cottbus war im Jahr 2013 1.875 Stunden (2012: 1.284 Stunden) im Einsatz. Dabei mussten 16.801 (2012: 11.595) Geschwindigkeitsverstöße registriert werden. Einsatzschwerpunkt für den Radarwagen war im vorigen Jahr die Sicherung von Schulen und Schulwegen. Dabei wurde besonders vor Schulbeginn und zum Schul- bzw. Hortschluss die Geschwindigkeit überwacht. Allein zur Schulwegsicherung war der Radarwagen 414 Stunden (2012: 286 Stunden) im Einsatz, wobei 67.673 Fahrzeuge (2012: 41.936 Fahrzeuge) gemessen wurden. Davon überschritten 3.579 Fahrzeuge (2012: 1.702 Fahrzeuge) die zulässige Höchstgeschwindigkeit.

Als ein Beispiel von besonderer Rücksichtslosigkeit sei hier ein Cottbuser Fahrzeugführer genannt, der im November 2013 vor einer Schule in Ströbitz statt der erlaubten 30 km/h mit 76 km/h gemessen wurde.

Stationäre Geschwindigkeitsmessung

An den stationären Geschwindigkeitsmessanlagen wurden im Jahr 2013 insgesamt 27.813 Geschwindigkeitsverstöße (2012: 31.745) registriert. Insbesondere auf Außerortsstraßen wurden bestehende Tempolimits oftmals überschritten. Das ist insbesondere dann gefährlich, wenn Fußgänger und Radfahrer viel befahrene Bundesstraßen überqueren müssen, so wie auf der B 168 in der Ortslage Willmersdorf. Aus diesem Grund wurde am 16.10.2013 auf der B 168, Höhe Ortslage Willmersdorf in Fahrtrichtung Peitz, eine neue Geschwindigkeitsmesseinrichtung in Betrieb genommen. Seit der Inbetriebnahme wurden bis zum Jahresende 2013 bereits 1.224 Geschwindigkeitsüberschreitungen registriert.

„Trauriger Spitzenreiter"

Die höchste Geschwindigkeitsüberschreitung im Jahr 2013 im Stadtgebiet Cottbus wurde in der Gallinchener Hauptstraße erfasst. Ein junger Fahrer war mit seinem Pkw mit 88 km/h unterwegs. Bei einer dort erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h war er 58 km/h zu schnell. Ihn erwarten nun 280 Euro Bußgeld, vier Punkte und zwei Monate Fahrverbot.

Wer fährt zu schnell?

Die meisten Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden durch Einheimische begangen. Fahrzeugführer aus Cottbus und aus dem Spree-Neiße-Kreis führen zusammen mit rund 56 Prozent die Raser-Statistik an.

Überwachung des ruhenden Verkehrs

Im Jahr 2013 wurden insgesamt 48.042 Verwarnungen wegen Falschparkens erteilt. Das sind 6.713 mehr als im Jahr 2012. Auch die Überwachung des ruhenden Verkehrs setzt sich für die Gewährleistung der Sicherheit und Leichtigkeit des Straßenverkehrs ein. Sie setzt dort ihre Überwachungsschwerpunkte, wo dieses Ziel nur mit dem nötigen Nachdruck erreicht werden kann. Aus diesem Grund wird vor allem in der Innenstadt mit erhöhter Präsenz auf die Einhaltung der Parkvorschriften geachtet. So wurden beispielsweise in der Mühlenstraße 1.821 Verwarnungen, in der Burgstraße 1.670 Verwarnungen und in der Klosterstraße 1.649 Verwarnungen ausgesprochen; das sind Höchstwerte in der Stadt Cottbus.

Ein besonderer Schutz gilt dabei den schwächeren Verkehrsteilnehmern, den Fußgängern, Radfahrern und behinderten Menschen. In diesem Zusammenhang werden regelmäßig verkehrsberuhigte Bereiche und die Umfelder von Spielplätzen und Senioreneinrichtungen kontrolliert sowie publikumsintensive Veranstaltungen aufgesucht. Hier kommt es darauf an, Kraftfahrzeuge aus dem ureigenen Bewegungsraum der Fußgänger und Radfahrer, zum Beispiel von Geh-, Rad- und Fußgängerüberwegen, fernzuhalten. In diesem Zusammenhang wurden im letzten Jahr insgesamt 4.604 Verwarnungen für das ordnungswidrige Parken auf Geh- und Radwegen ausgesprochen. Da hierüber hinaus die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs vor allem dort beeinträchtigt ist, wo gegen Halteverbotsregeln verstoßen wird, liegt dort ein weiterer Überwachungsschwerpunkt. Aus diesem Grund mussten 3.189 Fahrzeuge im absoluten Halteverbot verwarnt werden.

Für 789 Autofahrer auf Behindertenstellplätzen, die ihr Auto dort ohne den erforderlichen Parkausweis abgestellt hatten, gab es Verwarnungen. Auch das Parken in und vor Feuerwehrzufahrten ist kein Kavaliersdelikt und kann im Ernstfall den schnellen und lebensrettenden Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst behindern. Im vergangenen Jahr mussten dafür 159 Verwarnungen ausgesprochen werden.

Neben der Innenstadt bilden in der Spremberger Vorstadt die Straßen rund um das Carl-Thiem-Klinikum aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens einen Schwerpunkt der Kontrollen. Hier kommt es immer wieder zu Problemen wegen ordnungswidrig abgestellter Kraftfahrzeuge. Allein in der Leipziger Straße wurden im vorigen Jahr 1.683 Verwarnungen ausgesprochen. In allen anderen Stadtteilen werden jedoch ebenfalls Kontrollen durchgeführt, die hauptsächlich nach Bürgerhinweisen problembezogen erfolgen.

Einnahmeverwendung

Die Einnahmen aus der Verkehrsüberwachung fließen auch 2014 wieder in die Verkehrssicherheitsarbeit. So konnte 2013, pünktlich zum Schulbeginn nach den Herbstferien, die neue Querungshilfe für die Schüler der Sandower Grundschule an der Franz-Mehring-Straße in Betrieb genommen werden. Finanziert wurde diese bauliche Maßnahme zur Schulwegsicherung auch aus Eigenmitteln der Stadt Cottbus. Auch die Verkehrswacht Cottbus e.V. erhält für die Radfahrausbildung und Radfahrprüfung aller Cottbuser Grundschüler einen Zuschuss in Höhe von 5.000 Euro aus den Einnahmen der Verkehrsüberwachung.