Im Branitzer Park musste am Dienstag eine gewaltige Rot-Buche an der Schilfseebrücke, 300 Meter westlich des Schlosses, gefällt werden. Der Baum ist der größte von mehreren Gehölzen, die aufgrund schwerer Baumerkrankungen zur Sicherheit der Parkbesucher entnommen werden mussten. Die Jahrringzählung ergab, was von den Parkverantwortlichen erwartet wurde: Es handelt sich mit 180 Jahren um einen unter Fürst Pückler gepflanzten Baum. „Einen solchen Baum fällen zu müssen, gibt uns Parkgärtnern einen Stich ins Herz. Das geschieht nicht ohne großen Respekt, Demut und reiflichste Überlegung", sagt Parkleiter Claudius Wecke.
Zuvor wurde bei diesen Gehölzen die Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden von Naturschutz und Denkmalpflege sowie mit einem sachverständigen Baumgutachter vorgenommen. Aktuelle Baumsicherungsarbeiten im Branitzer Park machen zudem die temporäre Sperrung von zwei Wegen im Bereich Nordbrücke (Eingang vom Tierpark) und nahe des Kugelbergs erforderlich. Für Fällungen außerhalb der Fällzeit, also von Oktober bis Februar, benötigt man eine Ausnahmegenehmigung, die zuvor eingeholt wurde.
In den kommenden Jahren muss leider mit weiteren Entnahmen alter Bäume im Branitzer Park gerechnet werden, da viele Gehölze ihre natürliche Lebenserwartung erreicht und teilweise schon überschritten haben. Mit der „Baumuniversität", einer speziellen Gehölzvermehrungsfläche in der Schlossgärtnerei, sorgt die Branitzer Stiftung Fürst-Pückler-Museum aber bereits für die kommende Baumgeneration des Fürst-Pückler-Parks.