Am Dienstag, den 25. Februar, 10:00 Uhr, Audimax 1, BTU-Zentralcampus
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das Symposium „Spreeverockerung" am 25. Februar 2014 an der BTU Cottbus-Senftenberg richtet den Blick auf das weltweit verbreitete Phänomen der sauren Bergbaugewässer und ihrer Transportwege, um anschließend Ursachen und Wirkungen der aktuell zu beobachtenden Freisetzung von Eisenhydroxid und Sulfat im Lausitzer Revier sowie erste Auswirkungen der Gegenmaßnahmen zu diskutieren. Dabei ist es das Ziel, den Wissensstand zu Ursachen und Lösungsmöglichkeiten zusammenzufassen und bestehenden Forschungsbedarf zu formulieren. Gleichzeitig werden aktuelle Forschungsprojekte auf diesem Gebiet vorgestellt.
Die gemeinsame Veranstaltung des BTU-Forschungszentrums Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften sowie des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg in Zusammenarbeit mit dem Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam richtet sich nicht ausschließlich an Fachwissenschaftler, sondern an mit der Problematik befasste Interessensgruppen der Region sowie nicht zuletzt an die interessierte Bevölkerung.
Neben Referenten der BTU Cottbus-Senftenberg werden Wissenschaftler der University of British Columbia in Vancouver (Kanada), des Instituts für Wasser und Boden in Dresden, des Leibniz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin, des Forschungsinstitutes für Bergbaufolgelandschaften in Finsterwalde sowie des GFZ in Potsdam am Symposium teilnehmen. Zur abschließenden Diskussion wird der Leiter der Bund-Länder-Geschäftsstelle für die Braunkohlesanierung, Dr. Friedrich von Bismarck, erwartet.
Hintergrund
Die Belastung der Spree und ihrer Zuflüsse durch Eisenoxidverbindungen und Sulfate wird aktuell kontrovers diskutiert. Ursache dieser Belastungen sind Stoffausträge aus früheren Bergbaugebieten der Lausitz. Während der Gewinnung von Braunkohle im Tagebauverfahren wurden pyrithaltige Abraummassen bewegt. Des Weiteren führte die großräumige Grundwasserabsenkung zu einer Belüftung der Grundwasserleiter im Umfeld der Tagebaue. Die Folge ist eine Verwitterung des Pyrits, auch Schwefelkies genannt, und verwandter Minerale durch Oxidation und die Bildung von Schwefelsäure und Eisenoxiden. Durch das wieder angestiegene Grundwasser gelangen diese löslichen Verwitterungsprodukte in Oberflächengewässer und letztlich in die Spree. Um eine Gefährdung des UNESCO-Biosphärenreservats Spreewald zu vermeiden, wurden bereits erste Sofortmaßnahmen, wie die Wiederinbetriebnahme von Grubenwasserreinigungsanlagen, ergriffen. Welche Möglichkeiten es gibt, die Pyritverwitterung bereits während der bergbaulichen Aktivitäten präventiv zu reduzieren, soll im Rahmen der Veranstaltung diskutiert werden.