„Gemeinsam - lebendig - widerständig: Frauengeschichte(n) 1914-2014", unter diesem Motto beginnt am 7. März in Cottbus die 24. Brandenburgische Frauenwoche. Bis zum 19.03.2014 ist dann Gelegenheit, das kollektive Gedächtnis der vergangenen 100 Jahre zu entdecken und zu nutzen: Welche Rolle haben Frauen in dieser wechselvollen Zeit gespielt, welche Spuren hinterlassen, und wie erleben sie ihre Situation heute? Die Frauenwoche geht somit auf Spurensuche, will diese nachziehen und sichtbar machen.
Kerstin Kircheis, Schirmfrau der Frauenwoche und langjährige Kommunal- und Landespolitikerin, erläutert: „In den Veranstaltungen berichten Frauen über ihre Erfahrungen in der Kaiserzeit, während des 2. Weltkrieges, in der DDR, während der politischen Wende oder vom Aufbau eines anderen, demokratischen Staatssystems in den neuen Bundesländern. Damals wie heute galt es, sich mit der Teilhabe und Mitwirkung von Frauen auseinanderzusetzen. Gemeinsames widerständiges Handeln war und ist oftmals die Voraussetzung für Veränderungen."
In der Eröffnungsveranstaltung am 8. März, 15:00 Uhr, im Lindner Congress Hotel, richten die Veranstalterinnen den Blick auf die Entwicklung der frauenpolitischen Arbeit in den fast 25 Jahren seit der politischen Wende. Hier werden beispielsweise Ingrid Model, eine ehemalige Mitstreiterin für Fraueninteressen aus der Cottbuser Umweltgruppe, die es in der DDR gab, und die schon 1986 erste private Frauengruppen in der Stadt Cottbus gründete, oder auch die erste Landesgleichstellungsbeauftragte Brandenburgs, Elfi Wiedemann, dabei sein.
Mit 27 Veranstaltungen kann die Frauenwoche in Cottbus aufwarten. Diese reichen von Podiumsdiskussionen, Gesprächsrunden, Vorträgen, Workshops, Ausstellungseröffnungen, Theaterabend, Frauenfrühstücksrunden und ökumenischem Gottesdienst bis zum Kabarettabend und einer neuen Erkundungstour durch das Land Brandenburg.
Ausgewählte Höhepunkte sind:
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Aufstellung einer FrauenOrte-Tafel auf dem Erich Kästner Platz am 09. März, 11:00 Uhr, zur Ehrung der ersten fünf weiblichen Stadtverordneten, die nach der Einführung des Frauenwahlrechts am 20. März 1919 in der Stadtverordnetenversammlung Cottbus begrüßt werden konnten
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Lesung mit der 103-jährigen Schriftstellerin Elfriede Brüning, „Das Leben einer Schriftstellerin in vier Gesellschaften", am 11. März, 15:00 Uhr, in der Bücherei Sandow, Muskauer Straße 1 sowie ein sich anschließender Film über Elfriede Brüning und ihre Familie, „Eine Frauenfamilie in Berlin", am 11. März, 19:00 Uhr, im Obenkino des Glad-House, Straße der Jugend 16
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Vortrag zum Thema „Wir Frauen sind der Rede wert!" mit Deutschlands bekanntester feministischer Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch am 12. März, 18:00 Uhr, im Hörsaal A der BTU Cottbus-Senftenberg, Zentralcampus
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Diskussionsrunde mit ausländischen Frauen zur Geschichte des 95-jährigen Frauenwahlrechts am 13. März, 10:00 Uhr, in der „Lila Villa", Thiemstraße 55
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Eröffnung der Ausstellung „Einblicke – póglědy" mit Werken der sorbischen Künstlerin Helena Pallmann am 13. März, 19:00 Uhr, im Wendischen Haus
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Filmabend mit Diskussionsrunde zum Thema „Leben braucht Mut" am 17. März, 18:00 Uhr, im Filmtheater „Weltspiegel", eine gemeinsame Veranstaltung mit der Cottbuser Telefonseelsorge
Das vollständige Programm der 24. Brandenburgischen Frauenwoche kann hier ‧ PDF ‧ 993.59 KByte ‧ 20.02.2014 eingesehen werden. Programmhefte liegen im Rathaus am Neumarkt, im Technischen Rathaus und in der Cottbus-Information aus.
Für Nachfragen oder Anmeldungen steht die Cottbuser Gleichstellungsbeauftragte Sabine Hiekel unter der Telefonnummer 0355 612 2018 bzw. per E-Mail an sabine.hiekel@cottbus.de zur Verfügung.